5/3 Beratungsanlässe und Beratungshorizonte

Autor: Böttges-Papendorf

Die ganzheitliche Unternehmensbetrachtung und Vorteilhaftigkeitsanalyse fängt bei der Unternehmensphilosophie und beim Unternehmensleitbild an und hört letztendlich mit der Unternehmensverwertung (Verkauf) auf, wenn man eine Komplettdarstellung einschließlich aller Vorteilhaftigkeitselemente möchte. Nun wird man nicht gleich bei jeder Existenzgründungsberatung oder Investitionsentscheidung einen Vorteilhaftigkeitsvergleich bis zur Unternehmensschließung durchführen, sondern die Beratungshorizonte problemadäquat wählen. Wichtig ist nur, dass bewusst ist, dass eine ganzheitliche Unternehmensplanung z.B. ohne Unternehmensphilosophie überhaupt nicht sinnvoll möglich ist.

Dies kann an einem einfachen Beispiel illustriert werden:

Beispiel

Ein in die Krise geratener Unternehmer fragt nach einer Krisenberatung. Grundsätzlich gibt es bei den meisten derartigen Beratungen immer drei Alternativen:

1.

Zerschlagung des Unternehmens und der Unternehmer sucht sich eine andere Erwerbsquelle.

2.

Verkauf des Unternehmens an einen stärkeren Partner.

3.

Fortführung des Unternehmens ggf. auch unter Inkaufnahme privater Opfer.

Ohne eine Positionierung des Unternehmers dahingehend, ob ihm eher an seinem persönlichen Auskommen und einem ruhigen Leben gelegen ist oder er unbedingt das Unternehmen wieder zum Erfolg führen möchte, ist eine Beratung überhaupt nicht möglich.