6/2.0 Vorbemerkung

Autoren: Böttges-Papendorf/Hänchen

Typisch für die Aufgaben des Steuerberaters ist, dass er i.d.R. branchenunabhängig über steuerrechtliche Fragen berät. Dazu kommen häufig wirtschaftliche Fragen wie nach der Rendite oder Liquidität. Schon hier kommt man aber häufig ohne Branchenkenntnisse nicht wirklich weiter, da man nur dann den Blick auf die entscheidenden Kennzahlen lenken kann.

Branchenwissen in Coronakrise unabdingbar

Eine ganz neue Bedeutung gewinnt die Branchenzugehörigkeit in der Coronakrise. Da geht es nicht nur darum, wer welche Hygieneregeln beachten muss oder wer wann schließen muss. Vielmehr stehen in großem Maß auch ganze Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand. Der Steuerberater kann hier nur Gesprächs- und Beratungspartner auf Augenhöhe sein, wenn er außer dem Zahlenwerk auch die betriebstechnische Seite seiner Mandantenbetriebe kennt. Da mögen alte Kennzahlen nicht mehr 1 : 1 umsetzbar sein. Die Grundzüge von Kalkulation und Liquiditätsplanung bleiben. Und da helfen keine Allgemeinplätze, sondern man muss die Zahlungsgepflogenheiten in unterschiedlichen Geschäftsmodellen kennen und vielleicht auch Alternativen, um mit dem Mandanten den Turnaround erfolgreich zu planen.

Traditionell wichtig: Branchenwissen in Betriebsprüfung und bei Verrechnungspreisen