BGH - Urteil vom 12.09.2007
VIII ZR 194/06
Normen:
HGB § 89b Abs. 1 S. 1 ;
Vorinstanzen:
OLG Hamburg, vom 23.06.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 1 U 147/04
LG Hamburg, vom 04.08.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 418 O 89/04

Anforderungen an die Darlegung und den Beweis des Ausgleichsanspruchs eines Tankstellenhalters

BGH, Urteil vom 12.09.2007 - Aktenzeichen VIII ZR 194/06

DRsp Nr. 2007/19109

Anforderungen an die Darlegung und den Beweis des Ausgleichsanspruchs eines Tankstellenhalters

»a) Der Tankstellenhalter, der einen Handelsvertreterausgleich nach § 89b HGB beansprucht, darf sich zur Darlegung und zum Beweis des auf Geschäfte mit Stammkunden entfallenden Anteils des Umsatzes und der Provisionseinnahmen (§ 89b Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 HGB) auf geeignete repräsentative Umfragen stützen, soweit er keine zumutbare Möglichkeit hat, die Zahlungsvorgänge an der Tankstelle auszuwerten und den Stammkundenanteil auf dieser Grundlage zu schätzen. Das Mineralölunternehmen darf einer solchen Schätzung jedoch eine auf einer Auswertung der Zahlungsvorgänge beruhende Schätzung des Stammkundenanteils entgegenhalten (Fortführung der Senatsurteile vom 10. Juli 2002 - VIII ZR 158/01, WM 2003, 499, unter II 1 b aa und VIII ZR 58/00, WM 2003, 491, unter B I 1 b aa und vom 6. August 1997 - VIII ZR 150/96, WM 1998, 31, unter B I 1 c und VIII ZR 92/96, WM 1998, 25, unter B I 2 c aa).b) Als Stammkunden (Mehrfachkunden) eines Tankstellenhalters können im Allgemeinen die Kunden angesehen werden, die mindestens vier Mal im Jahr - also durchschnittlich wenigstens ein Mal pro Quartal - bei ihm getankt haben.