6/6.8 Windenergie

Autor: Böttges-Papendorf

Windenergie und Nachhaltigkeitsaspekte

Nirgendwo zeigt sich aktuell die Vielfalt des bereits im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Entwicklung diskutierten Zielsystems der Nachhaltigkeit deutlicher, das nämlich nicht nur Tierwohl oder Energiebilanz der Technik als solche umfasst, sondern ein komplexes Zielsystem aus

Ökologie,

Ökonomie,

sozialen Aspekten und

Management.

Die Windkraft braucht nicht nur Land (oder Wasser im Offshore-Fall, den wir aber hier außen vor lassen), sondern sie ist auch weithin sichtbar und spürbar für die Anwohner. Die Kritikpunkte sind bekannt: Die großen Windräder werfen Schatten, sie verursachen mehr oder weniger Lärm, sie schaden der Tierwelt, sie verschandeln die Landschaft. Dagegen stehen die Verlautbarungen, dass der quantitative Beitrag der Windkraft für den Erfolg der Energiewende ausschlaggebend sein wird. Die damit verbundenen hohen Vorlaufkosten und spaltenden Diskussionen der beteiligten Akteure verlangsamen und verteuern die entsprechenden Prozesse. Investoren, die sich mit der Windenergie beschäftigen, müssen daher zunächst auch das Konfliktpotential einschätzen und Strategien zu seiner Minimierung entwickeln. Daher ist im vorliegenden Teil 6/6.8 zur Windenergie das Unterkapitel zur Konfliktbewältigung im Vorfeld der Investitionen den Wirtschaftlichkeitsfragen und den steuerlichen Fragen vorangestellt.

6/6.8.1 Hohes Konfliktpotential bremst Entwicklung