BGH - Urteil vom 19.05.2011
IX ZR 9/10
Normen:
InsO § 130 Abs. 2;
Fundstellen:
AktG 2011, 512
DZWiR 2011, 473
GmbHR 2011, 769
MDR 2011, 885
NZG 2011, 913
NZI 2011, 536
WM 2011, 1085
ZInsO 2012, 1148
Vorinstanzen:
KG, vom 06.01.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 26 U 208/07
LG Berlin, vom 30.08.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 21 O 253/06

Beseitigung objektiver Zahlungsunfähigkeit einer Tochtergesellschaft und darauf bezogener Kenntnis eines Gläubigers durch eine harte Patronatserklärung der Muttergesellschaft

BGH, Urteil vom 19.05.2011 - Aktenzeichen IX ZR 9/10

DRsp Nr. 2011/10002

Beseitigung objektiver Zahlungsunfähigkeit einer Tochtergesellschaft und darauf bezogener Kenntnis eines Gläubigers durch eine harte Patronatserklärung der Muttergesellschaft

Eine an den Gläubiger gerichtete harte Patronatserklärung der Muttergesellschaft beseitigt weder die objektive Zahlungsunfähigkeit der Tochtergesellschaft noch die darauf bezogene Kenntnis des Gläubigers.

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des 26. Zivilsenats des Kammergerichts in Berlin vom 6. Januar 2010 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Von Rechts wegen

Normenkette:

InsO § 130 Abs. 2;

Tatbestand

Der Kläger ist Verwalter in dem auf den Eigenantrag vom 30. April 2002 über das Vermögen der B. GmbH (nachfolgend Schuldnerin) am 1. Juli 2002 eröffneten Insolvenzverfahren. Alleingesellschafterin der Schuldnerin ist die S. AG (nachfolgend S. AG), deren Grundkapital zu mehr als 75 v. H. von der D. AG (nachfolgend D. AG) gehalten wird.