Tourismus als Wirtschaftsfaktor - Berechnung der Umwegrendite

Autor: Böttges-Papendorf

Begriff

Richtet eine Stadt eine Großveranstaltung aus, sind damit hohe Kosten z.B. für Sicherheit oder auch Baukosten verbunden. Die lassen sich konkret berechnen. Aber wer hat den Nutzen und lohnen sich die Ausgaben? Dies ist meist nicht so leicht zu beantworten. In der öffentlichen Diskussion bei (öffentlichen) Investitionen in Veranstaltungsorte, Wanderwege oder andere regionale Attraktionen zur Tourismusförderung wird hier häufig mit der sogenannten Umwegrendite argumentiert. Darunter versteht man die in einer Stadt oder Region indirekt entstehenden Einkommenswirkungen in Form von Arbeitsplätzen für die Bevölkerung, Umsätzen für die Unternehmen und letztendlich dann auch Steuern für die ausrichtenden Gebietskörperschaften.

Beispiel

Es soll ein Radwanderweg angelegt werden, mit dem unmittelbar gar keine Einnahmen erzielt werden. Es ist der Bau eines Kongresszentrums/einer Festspielhalle geplant, die direkte Einnahmen aus den Besuchern hat, aber auch Folgekosten in Form von erhöhter Inanspruchnahme der städtischen Infrastruktur usw. Mit der Umwegrendite bezeichnet man dann die hierdurch generierten Einnahmen im Umfeld z.B. im öffentlichen Personennahverkehr, für Taxibetriebe, für Hotels und Gastronomie, aber auch für den Einzelhandel, wenn die zusätzlichen Besucher dort einkaufen, bzw. für Handwerk und Dienstleistung, wenn diese Vorlieferanten z.B. für Hotels und Gaststätten sind.