BFH - Urteil vom 14.05.2002
IX R 31/00
Normen:
AO (1977) § 102 Abs. 1 Nr. 3 lit. b, Abs. 2 § 104 Abs. 1 § 160 ; FGO § 84 § 85 ; StPO § 53 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2002, 1255
BFHE 198, 319
BStBl II 2002, 712
DB 2002, 1697
DStR 2002, 1300
NJW 2002, 2903
wistra 2002, 433
Vorinstanzen:
FG Rheinland-Pfalz, vom 05.08.1999 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 1963/96

Zeugnisverweigerungsrecht eines Steuerberaters

BFH, Urteil vom 14.05.2002 - Aktenzeichen IX R 31/00

DRsp Nr. 2002/10149

Zeugnisverweigerungsrecht eines Steuerberaters

»1. Die Befugnis des Steuerberaters zur Zeugnisverweigerung nach § 84 Abs. 1 FGO i.V.m. § 102 Abs. 1 Nr. 3 Buchst. b AO 1977 bezieht sich auch auf die Identität des Mandanten und die Tatsache seiner Beratung.2. Ergeben sich solche Tatsachen aus vorzulegenden Urkunden (Postausgangsbuch, Fahrtenbuch), so erstreckt sich das Zeugnisverweigerungsrecht auch darauf (§ 85 FGO i.V.m. § 104 Abs. 1 AO 1977

Normenkette:

AO (1977) § 102 Abs. 1 Nr. 3 lit. b, Abs. 2 § 104 Abs. 1 § 160 ; FGO § 84 § 85 ; StPO § 53 ;

Gründe:

I. Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) sind Beteiligte einer Vermietungsgemeinschaft. Der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt --FA--) führte die gesonderte und einheitliche Feststellung der Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung für das Streitjahr (1993) durch Bescheid vom 21. August 1995 erklärungsgemäß durch. Am 27. Oktober 1995 ging beim FA ein Schreiben ein, das auf einen am 5. September 1995 eingelegten Einspruch verwies. Mit Schreiben vom 31. Oktober 1995 teilte das FA den Klägern mit, ein Einspruch liege nicht vor.