OLG Brandenburg - Urteil vom 06.12.2023
7 U 207/22
Normen:
BGB § 241 Abs. 2; BGB § 242; HGB § 86 Abs. 1 HS. 2;
Vorinstanzen:
LG Neuruppin, vom 15.12.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 1 O 156/20

Auskunfstverpflichtung des Handelsvertreters gegenüber dem Prinzipal über begangene Pflichtverletzungen vor dem Ende der Handelsvertreterverbindung

OLG Brandenburg, Urteil vom 06.12.2023 - Aktenzeichen 7 U 207/22

DRsp Nr. 2024/13170

Auskunfstverpflichtung des Handelsvertreters gegenüber dem Prinzipal über begangene Pflichtverletzungen vor dem Ende der Handelsvertreterverbindung

Ein Handelsvertreter ist zur Auskunft verpflichtet, ob und gegebenenfalls welche Pflichtverletzungen er begangen hat, indem er es vor dem Ende der Handelsvertreterverbindung versucht oder vollendet hat, seiner ehemaligen Vertragspartnerin Kunden abspenstig zu machen.

Tenor

Auf die Berufungen der Parteien wird das Urteil des Landgerichts Neuruppin vom 15. Dezember 2022 abgeändert:

Der Beklagte wird verurteilt, der Klägerin Auskunft zu erteilen,

1.

welche Finanzdienstleistungsprodukte, insbesondere Kapitalanlagen, Immobilien, Finanzierungen, Versicherungen, Bausparverträge und Beteiligungen der Beklagte selbst oder über Dritte in der Zeit vom 1. November 2018 bis 31. Mai 2019 an Kunden/Versicherungsnehmer unter Umgehung der Klägerin vermittelt hat, wobei die Auskunft im Einzelnen folgende Angaben zu enthalten hat:

a)

Name und Anschrift des Produktgebers,

b)

Name und Beschreibung des abgeschlossenen Produkts/der Investition,

c)

Antragsdatum,

d)

Datum des Vertragsabschlusses,

e)

bei Versicherungen zusätzlich zu a) bis d): Tarif und Sparte,

f)

Höhe des monatlichen bzw. jährlichen Beitrags,

g)

Laufzeit,

h) i) j) k) 2. a) b) c) d) e)