BAG - Urteil vom 21.11.2024
6 AZR 15/24
Normen:
GG Art. 103 Abs. 1; ArbGG § 72 Abs. 5; ArbZG § 7; BGB § 611a Abs. 2; ZPO § 551 Abs. 3 S. 1 Nr. 2 Buchst. a; ZPO § 562 Abs. 1; ZPO § 563 Abs. 1 S. 1; Januar 2019 § 9 Abs. 1 bis 3 Sonderregelung AVR - Ost - AVR DD i.d.F.v. 2.; Januar 2019 § 9b Abs. 5 Sonderregelung AVR - Ost - AVR DD i.d.F.v. 2.; Januar 2019 § 9b Abs. 8 Sonderregelung AVR - Ost - AVR DD i.d.F.v. 2.; Januar 2019 § 9c Abs. 4 Sonderregelung AVR - Ost - AVR DD i.d.F.v. 2.; Januar 2019 § 9e Abs. 2; Januar 2019 § 9e Abs. 3, Anmerkung zu Abs. 2; Januar 2019 § 9e Abs. 3, Anmerkung zu Abs. 3S onderregelung AVR - Ost - AVR DD i.d.F.v. 2.; Januar 2019 § 20 Abs. 1 Sonderregelung AVR - Ost - AVR DD i.d.F.v. 2.;
Fundstellen:
BB 2025, 571
EzA-SD 2025, 6
DB 2025, 880
AP 2025
Vorinstanzen:
ArbG Leipzig, vom 11.07.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 7 Ca 3285/20
LAG Chemnitz, vom 21.12.2023 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Sa 219/22

Fälligkeit eines Anspruchs auf Gutschrift bzw. Auszahlung von Zeitguthaben auf einem Arbeitszeitkonto im Sinne einer Ausschlussfrist; Verlängerung der regelmäßigen Arbeitszeit durch Dienstvereinbarung

BAG, Urteil vom 21.11.2024 - Aktenzeichen 6 AZR 15/24

DRsp Nr. 2025/2391

Fälligkeit eines Anspruchs auf Gutschrift bzw. Auszahlung von Zeitguthaben auf einem Arbeitszeitkonto im Sinne einer Ausschlussfrist; Verlängerung der regelmäßigen Arbeitszeit durch Dienstvereinbarung

Orientierungssätze: 1. Ein Anspruch auf Gutschrift bzw. Auszahlung von Zeitguthaben auf einem Arbeitszeitkonto ist fällig im Sinne einer Ausschlussfrist, wenn der Gläubiger ihn ermitteln und somit einfordern kann. Dies ist zB der Zeitpunkt, zu dem der Arbeitnehmer über den aktuellen Stand seines Arbeitszeitkontos informiert wird (Rn. 37). 2. Wechselschichtarbeit erfordert nicht zwingend eine Tätigkeit in einem Drei- oder Mehrschichtsystem. Voraussetzung ist - sofern keine abweichende Regelung besteht - lediglich, dass das Schichtsystem sich ablösende Schichten vorsieht (Rn. 53).

Tenor

1. Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Sächsischen Landesarbeitsgerichts vom 21. Dezember 2023 - 4 Sa 219/22 - wird, soweit sie sich gegen die Abweisung des Anspruchs auf einen Zuschlag nach § 9 Abs. 1 Unterabs. 2 Satz 6 AVR DD idF vom 1. April 2020 richtet, als unzulässig verworfen.

2. Im Übrigen wird auf die Revision des Klägers und die Anschlussrevision des Beklagten das Urteil des Landesarbeitsgerichts aufgehoben.