LSG Baden-Württemberg - Beschluss vom 27.06.2024
L 10 R 1060/24
Normen:
SGB V § 255 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Ulm, vom 26.08.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 14 R 773/21

Feststellung der Beitragspflicht der Altersrente zur gesetzlichen Krankenversicherung und sozialen Pflegeversicherung

LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 27.06.2024 - Aktenzeichen L 10 R 1060/24

DRsp Nr. 2024/13489

Feststellung der Beitragspflicht der Altersrente zur gesetzlichen Krankenversicherung und sozialen Pflegeversicherung

1. Ein Beiladungsbeschluss des Erstgerichts kann, wenn die Voraussetzungen der Beiladung nicht vorliegen, vom Berufungsgericht von Amts wegen aufgehoben werden; die Aufhebung wirkt ex nunc. 2. Entscheidet der sachlich zuständige Rentenversicherungsträger über die Beitragspflicht, Beitragstragung und Beitragshöhe im Rahmen der KVdR und verfügt einen entsprechenden Beitragseinbehalt aus der laufenden Rente nach § 255 Abs. 1 und Abs. 2 Satz 1 SGB V i.V.m. § 60 Abs. 1 Satz 2 SGB XI, kommt regelmäßig eine (notwendige) Beiladung der Pflegekasse nicht in Betracht (Anschluss an BSG 29.11.2006, B 12 RJ 4/05 R, in juris, Rn. 12 m.w.N.). 3. Nichts anderes gilt seit dem 01.01.2009 hinsichtlich der Krankenkassen, denn insoweit sind auch diese - wie die Pflegekassen - in Ansehung der Zuweisungen nach § 255 Abs. 3 Satz 4 i.V.m. § 271 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 und §§ 266, 268 SGB V regelmäßig am konkreten Beitragseinzug nicht (mehr) beteiligt; der einzelnen Krankenkasse stehen die Krankenversicherungsbeiträge aus Rentenleistungen nicht individuell zu.

Tenor

Der Beiladungsbeschluss des Sozialgerichts Ulm vom 26.08.2021 wird für das Berufungsverfahren aufgehoben.

Normenkette:

SGB V § 255 Abs. 1;

Gründe

I.