BFH - Urteil vom 15.10.2024
VII R 20/22
Normen:
EUV 952/2013 Art. 134 Abs. 1; EUV 952/2013 Art. 172 Abs. 1; EUV 952/2013 Art. 194 Abs. 1; EUV 517/2014 Art. 2 Abs. 28; EUV 517/2014 Art. 11 Abs. 1; EUV 517/2014 Anh. 3 Nr. 17; EGV 1272/2008 Anh. 1 Nr. 2.3.1.; ZollVG § 7 Abs. 1 Nr. 3; ChemG § 21 Abs. 1; ChemG § 21a Abs. 1; GVG § 17 Abs. 2; GVG § 17a Abs. 5; FGO § 100 Abs. 1 S. 4; FGO § 155; VwGO § 40 Abs. 1; VwGO § 42; VwGO § 43;
Fundstellen:
BFH/NV 2025, 296
Vorinstanzen:
FG Sachsen, vom 12.04.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 832/21

Nichtannahme einer Zollanmeldung wegen Verstoßes gegen ein unionsrechtliches Inverkehrbringungsverbot; Eigene chemikalienrechtliche Prüfungskompetenz der Zollbehörde (verneint); Feststellungswirkung fachbehördlicher Entscheidungen

BFH, Urteil vom 15.10.2024 - Aktenzeichen VII R 20/22

DRsp Nr. 2025/361

Nichtannahme einer Zollanmeldung wegen Verstoßes gegen ein unionsrechtliches Inverkehrbringungsverbot; Eigene chemikalienrechtliche Prüfungskompetenz der Zollbehörde (verneint); Feststellungswirkung fachbehördlicher Entscheidungen

1. NV: Die Zolldienststellen sind im Anwendungsbereich des Chemikaliengesetzes aufgrund ihrer bloßen "Mitwirkung" selbst keine Überwachungsbehörden. 2. NV: Die Zollbehörden sind nicht berechtigt, chemikalienrechtliche Sachverhalte eigenständig zu beurteilen und andere Entscheidungen als die zuständige Fachbehörde für Chemikalienrecht zu treffen. An die Entscheidung der zuständigen Fachbehörde für Chemikalienrecht als Überwachungsbehörde sind die Zolldienststellen gebunden; das gilt jedenfalls dann, wenn diese Entscheidung nicht offensichtlich rechtswidrig ist (Bestätigung des Senatsurteils vom 17.05.2022 - VII R 4/19, BFHE 278, 281).