BFH - Urteil vom 11.12.2024
I R 33/22
Normen:
KStG § 14 Abs. 1; AktG § 291 Abs. 1; AktG § 292 Abs. 1 Nr. 1; AktG § 292 Abs. 1 Nr. 2; AktG § 301;
Fundstellen:
BB 2025, 853
DStR 2025, 818
Vorinstanzen:
FG Mecklenburg-Vorpommern, vom 05.07.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 1 K 395/14

Organschaft und atypisch stille Beteiligung

BFH, Urteil vom 11.12.2024 - Aktenzeichen I R 33/22

DRsp Nr. 2025/3770

Organschaft und atypisch stille Beteiligung

Besteht an einer Kapitalgesellschaft eine atypisch stille Beteiligung, kann sie dennoch Organgesellschaft im Rahmen einer körperschaftsteuerrechtlichen Organschaft sein, da sie ihren --unter Berücksichtigung der Gewinnbeteiligung des stillen Gesellschafters ermittelten-- handelsrechtlichen Jahresüberschuss als "ganzen Gewinn" im Sinne des § 14 Abs. 1 Satz 1 des Körperschaftsteuergesetzes an den Organträger abführen kann.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Finanzgerichts Mecklenburg-Vorpommern vom 05.07.2022 - 1 K 395/14 aufgehoben, soweit die Klage abgewiesen wurde.

Die Bescheide für 2005, 2006, 2007 und 2008 über Körperschaftsteuer, jeweils vom 13.02.2013 in Gestalt der Einspruchsentscheidung vom 15.10.2014, werden dahingehend geändert, dass keine verdeckten Gewinnausschüttungen wegen der aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags erfolgten Gewinnabführungen angesetzt werden.

Die Kosten des Verfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

KStG § 14 Abs. 1; AktG § 291 Abs. 1; AktG § 292 Abs. 1 Nr. 1; AktG § 292 Abs. 1 Nr. 2; AktG § 301;

Gründe

I.