BFH - Urteil vom 14.01.2025
VIII R 36/23
Normen:
FGO § 48; FGO § 155; EStG § 3 Nr. 7; EStG § 20 Abs. 1 Nr. 7; ZPO § 239; NS-VEntschG § 2 S. 9; NS-VEntschG § 2 S. 10; NS-VEntschG1 § 2 S. 1;
Vorinstanzen:
FG Berlin-Brandenburg, vom 16.11.2023 - Vorinstanzaktenzeichen 14 K 14161/21

Steuerfreiheit für Zinsen nach dem NS-VEntschG

BFH, Urteil vom 14.01.2025 - Aktenzeichen VIII R 36/23

DRsp Nr. 2025/4620

Steuerfreiheit für Zinsen nach dem NS-VEntschG

1. NV: Hat eine Erbengemeinschaft als Prozessstandschafterin der Gemeinschafter bis zum 31.12.2023 Klage erhoben, sind nach dem 01.01.2024 aufgrund eines gesetzlichen Beteiligtenwechsels die Gemeinschafter als Kläger anzusehen, wenn es an einer ausreichenden Belehrung über die vorrangige Klagebefugnis eines Klagebefugten nach § 48 Abs. 2 Satz 3 der Finanzgerichtsordnung (FGO) n.F. fehlt. 2. NV: Zinsen nach § 2 Satz 9 bis 11 des NS-Verfolgtenentschädigungsgesetzes, soweit sie auf den Zeitraum vom 01.01.2004 bis zur Ablehnung eines Restitutionsanspruchs und der Zuerkennung eines Entschädigungsanspruchs in Geld entfallen, sind kein geleistetes Entgelt für eine Kapitalüberlassung und nicht steuerbar.

Tenor

Auf die Revision der Kläger wird das Urteil des Finanzgerichts Berlin-Brandenburg vom 16.11.2023 - 14 K 14161/21 aufgehoben.

Der Bescheid über die einheitliche und gesonderte Feststellung von Besteuerungsgrundlagen für 2018 vom 12.02.2020 in Gestalt der Einspruchsentscheidung vom 02.12.2021 wird dahingehend geändert, dass die festzustellenden Kapitaleinkünfte um 416.436,67 € gemindert werden.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

FGO § 48; FGO § 155; EStG § 3 Nr. 7; EStG § 20 Abs. 1 Nr. 7; ZPO § 239; NS-VEntschG § 2 S. 9; NS-VEntschG § 2 S. 10; NS-VEntschG1 § 2 S. 1;

Gründe

I.