BFH - Urteil vom 22.10.2024
VIII R 19/22
Normen:
FGO § 52a Abs. 4 S. 1 Nr. 2; FGO § 52d S. 2; FGO § 56; StBerG § 86f Nr. 2; StBerG § 157e; StBerG § 49; StBerG § 3 S. 1 Nr. 2; StBPPV § 2 Abs. 4; StBPPV § 15; StBPPV § 24; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 80; AO § 357; AO § 164 Abs. 2 S. 2; AO § 110;
Fundstellen:
DStRE 2025, 179
BFH/NV 2025, 288
Vorinstanzen:
FG Sachsen-Anhalt, vom 13.10.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 931/20

Verpflichtende Nurtzung des besonderen elektronischen Steuerberaterpostfachs (beSt) durch in das Steuerberaterverzeichnis eingetragener Berufsausübungsgesellschaften; Wiedereinsetzung in die wegen Nichtnutzung des beSt versäumte Revisionsbegründungsfrist

BFH, Urteil vom 22.10.2024 - Aktenzeichen VIII R 19/22

DRsp Nr. 2025/364

Verpflichtende Nurtzung des besonderen elektronischen Steuerberaterpostfachs (beSt) durch in das Steuerberaterverzeichnis eingetragener Berufsausübungsgesellschaften; Wiedereinsetzung in die wegen Nichtnutzung des beSt versäumte Revisionsbegründungsfrist

1. NV: Berufsausübungsgesellschaften nach § 3 Satz 1 Nr. 2, § 49 des Steuerberatungsgesetzes, die in das Steuerberaterverzeichnis eingetragen sind, sind gemäß § 52d Satz 1 und 2 der Finanzgerichtsordnung (FGO) verpflichtet, seit dem 01.01.2023 das besondere elektronische Steuerberaterpostfach (beSt) zu nutzen. NV: Der Senat teilt nicht die im Beschluss des X. Senats des BFH vom 17.04.2024 - X B 68, 69/23 (BFH/NV 2024, 845, Rz 17 ff.) --in einem nicht tragenden Teil der Entscheidung-- geäußerten Zweifel zu der Frage, ob zum 01.01.2023 ein auf gesetzlicher Grundlage wirksam errichteter sicherer Übermittlungsweg im Sinne des § 52d Satz 2 i.V.m. § 52a Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 FGO bestand. 3. NV: Die Wiedereinsetzung in die wegen Nichtnutzung des beSt versäumte Revisionsbegründungsfrist kommt in Betracht, wenn die zuständige Steuerberaterkammer über die Nutzungspflicht des beSt unzutreffend und unvollständig informiert und der Prozessbevollmächtigte darauf vertraut hat.

Tenor

Die Revision der Kläger gegen das Urteil des Finanzgerichts des Landes Sachsen-Anhalt vom 13.10.2022 - 4 K 931/20 wird als unbegründet zurückgewiesen.