BFH - Beschluss vom 15.02.2012
I B 97/11
Normen:
KStG 2002 § 10 Nr. 2; AO § 233a; AO § 237; EStG § 12 Nr. 3;
Fundstellen:
AO-StB 2012, 134
BB 2012, 737
BFH/NV 2012, 882
BFHE 236, 458
BStBl II 2012, 697
DB 2012, 609
DStR 2012, 554
DStRE 2012, 450
GmbHR 2012, 528
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf, vom 17.05.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 6 K 703/08

Abziehbarkeit von Nachzahlungszinsen und Aussetzungszinsen i.R.d. Bemessungsgrundlage der Körperschaftsteuer; Erhöhung des Einkommens der Kapitalgesellschaften durch sog. Erstattungszinsen

BFH, Beschluss vom 15.02.2012 - Aktenzeichen I B 97/11

DRsp Nr. 2012/5095

Abziehbarkeit von Nachzahlungszinsen und Aussetzungszinsen i.R.d. Bemessungsgrundlage der Körperschaftsteuer; Erhöhung des Einkommens der Kapitalgesellschaften durch sog. Erstattungszinsen

1. Nachzahlungs- und Aussetzungszinsen gehören nach § 10 Nr. 2 KStG 2002 zu den nicht abziehbaren Aufwendungen und mindern deshalb auch nicht die Bemessungsgrundlage der Körperschaftsteuer.2. Zinsen auf erstattete Körperschaftsteuerzahlungen (sog. Erstattungszinsen) erhöhen das Einkommen der Kapitalgesellschaften. Die geänderte Rechtsprechung des BFH (Urteil vom 15. Juni 2010 VIII R 33/07, BFHE 230, 109, BStBl II 2011, 503), nach der --für die Rechtslage vor Inkrafttreten des JStG 2010 vom 8. Dezember 2010 (BGBl I 2010, 1768)-- auf die Festsetzung von Einkommensteuer entfallende Erstattungszinsen nicht der Einkommensteuer unterliegen, ist auf die Einkommensermittlung von Kapitalgesellschaften, die über keine außerbetriebliche Sphäre verfügen, nicht übertragbar.3. Aus dem Folgerichtigkeitsgrundsatz ist kein verfassungsrechtliches Gebot der symmetrischen steuerlichen Behandlung der Nichtabziehbarkeit von Nachzahlungszinsen einerseits und des Verbots der Besteuerung von Erstattungszinsen andererseits abzuleiten.

Normenkette:

KStG 2002 § 10 Nr. 2; AO § 233a; AO § 237; EStG § 12 Nr. 3;

Gründe

I.