BFH - Urteil vom 26.08.1992
VII R 50/91
Normen:
AO (1977) §§ 34, 69, 71, 370 Abs. 1, Abs. 4 S. 1;
Fundstellen:
BB 1992, 2208
BB 1993, 281
BFHE 169, 13
BStBl II 1993, 8
GmbHR 1992, 833
Vorinstanzen:
FG München,

Anwendung der Grundsätze zu § 69 AO (1977) bei Verwirklichung von § 71 AO (1977)

BFH, Urteil vom 26.08.1992 - Aktenzeichen VII R 50/91

DRsp Nr. 1996/11584

Anwendung der Grundsätze zu § 69 AO (1977) bei Verwirklichung von § 71 AO (1977)

»Die Grundsätze der anteiligen Haftung für die Umsatzsteuer, die der Senat für die Haftung nach § 69 AO (1977) entwickelt hat, können auch dann Anwendung finden, wenn der Geschäftsführer einer GmbH zugleich den Haftungstatbestand des § 71 AO (1977) (Steuerhinterziehung) verwirklicht hat.«

Normenkette:

AO (1977) §§ 34, 69, 71, 370 Abs. 1, Abs. 4 S. 1;

Gründe:

I. Der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt -FA-) hat den Kläger und Revisionskläger (Kläger) als ehemaligen Geschäftsführer einer GmbH, über deren Vermögen das Konkursverfahren eröffnet worden war, wegen nicht vorangemeldeter und entrichteter Umsatzsteuer 1980 der GmbH als Haftungsschuldner nach den §§ 34, 69 und 71 der Abgabenordnung (AO 1977) in Anspruch genommen. Die Haftungsschuld beruht auf den Feststellungen einer Umsatzsteuerprüfung, die zu einer Hinzuschätzung von 963.356 DM zu den vorangemeldeten Umsätzen des Jahres 1980 führte.