BFH - Beschluss vom 18.05.2021
I R 77/17
Normen:
EStG § 43b, § 50d Abs. 1 und 3, § 20 Abs. 1 Nr. 1; AO § 39 Abs. 2 Nr. 2; KStG § 8b Abs. 4; MTR 2011 Art. 3 Abs. 1, Art. 5; DBA-Niederlande 1959 Art. 13;
Fundstellen:
AG 2022, 74
BB 2021, 2131
BB 2021, 2597
BFH/NV 2021, 1421
BStBl II 2022, 114
DB 2021, 2128
DStR 2021, 2193
DStRE 2021, 1208
DStZ 2021, 925
FR 2022, 635
GmbHR 2022, 227
IStR 2021, 812
NZG 2022, 37
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 13.09.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 2933/15

Begriff der unmittelbaren Beteiligung im Sinne von § 43b Abs. 2 S. 1 EStGKapitalertragsteuerpflicht einer rein vermögensverwaltenden GmbH hinsichtlich erhaltener Dividenden

BFH, Beschluss vom 18.05.2021 - Aktenzeichen I R 77/17

DRsp Nr. 2021/13859

Begriff der unmittelbaren Beteiligung im Sinne von § 43b Abs. 2 S. 1 EStG Kapitalertragsteuerpflicht einer rein vermögensverwaltenden GmbH hinsichtlich erhaltener Dividenden

Eine unmittelbare Beteiligung i.S. des § 43b Abs. 2 Satz 1 EStG liegt auch dann vor, wenn diese Beteiligung unter Zwischenschaltung einer vermögensverwaltenden, nicht gewerblich geprägten GbR gehalten wird. Maßgebend ist die steuerrechtliche Bruchteilsbetrachtung des § 39 Abs. 2 Nr. 2 AO.

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Finanzgerichts Köln vom 13.09.2017 – 2 K 2933/15 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

EStG § 43b, § 50d Abs. 1 und 3, § 20 Abs. 1 Nr. 1; AO § 39 Abs. 2 Nr. 2; KStG § 8b Abs. 4; MTR 2011 Art. 3 Abs. 1, Art. 5; DBA-Niederlande 1959 Art. 13;

Gründe

I.

Die Beteiligten streiten darüber, ob Dividenden auch dann gemäß § 43b des Einkommensteuergesetzes in der für das Jahr 2014 geltenden Fassung (EStG) von Kapitalertragsteuer zu entlasten sind, wenn die Beteiligung an der ausschüttenden Kapitalgesellschaft über eine rein vermögensverwaltende GbR gehalten wird.