BGH - Teilurteil vom 11.12.2018
II ZR 455/17
Normen:
StGB § 265b; StGB § 283b Abs. 1 Nr. 3 Buchst. a); BGB § 823 Abs. 2; BGB § 826;
Fundstellen:
AG 2019, 342
BB 2019, 721
DStR 2019, 805
DZWIR 2019, 238
GmbHR 2019, 347
MDR 2019, 419
NZG 2019, 437
NZI 2019, 351
Vorinstanzen:
OLG Karlsruhe, vom 02.08.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 13 U 148/16
LG Konstanz, vom 20.10.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 2 O 254/16

Einordnung des § 283b Abs. 1 Nr. 3 Buchst. a StGB als Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB; Konkretisierung der allgemeinen Auswirkungen der Verletzung der Buchführungspflicht auf die Gläubigerinteressen

BGH, Teilurteil vom 11.12.2018 - Aktenzeichen II ZR 455/17

DRsp Nr. 2019/4320

Einordnung des § 283b Abs. 1 Nr. 3 Buchst. a StGB als Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB; Konkretisierung der allgemeinen Auswirkungen der Verletzung der Buchführungspflicht auf die Gläubigerinteressen

§ 283b Abs. 1 Nr. 3 Buchst. a StGB ist kein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des 13. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Karlsruhe vom 2. August 2017 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Das Urteil ist, soweit es Versäumnisurteil ist, vorläufig vollstreckbar.

Gerichtskosten für das Revisionsverfahren werden nicht erhoben.

Normenkette:

StGB § 265b; StGB § 283b Abs. 1 Nr. 3 Buchst. a); BGB § 823 Abs. 2; BGB § 826;

Tatbestand

Die Beklagten waren alleinige Vorstandsmitglieder der H. AG und alleinige Geschäftsführer der H. GmbH (im Folgenden: H. GmbH). Die H. AG war alleinige Gesellschafterin der H. GmbH. Über das Vermögen der Gesellschaften, die über einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag verbunden waren, wurde jeweils am 1. Mai 2013 das Insolvenzverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung eröffnet.