BFH - Urteil vom 15.06.2016
I R 64/14
Normen:
KStG § 8b Abs. 2 Satz 1, § 8b Abs. 2 Satz 2, § 8b Abs. 3, § 8b Abs. 7 Satz 2, § 15 Satz 1 Nr. 2;
Fundstellen:
BFHE 254, 291
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 01.10.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 10 K 3593/12

Begriff des Erwerbs i.S. von § 8b Abs. 7 Satz 2 KStGBegriff der Veräußerungskosten im Sinne von § 8b Abs. 2 S. 2 KStG

BFH, Urteil vom 15.06.2016 - Aktenzeichen I R 64/14

DRsp Nr. 2016/16503

Begriff des Erwerbs i.S. von § 8b Abs. 7 Satz 2 KStG Begriff der Veräußerungskosten im Sinne von § 8b Abs. 2 S. 2 KStG

1. Der Senat hält daran fest, dass als "Erwerb" i.S. von § 8b Abs. 7 Satz 2 KStG nur ein abgeleiteter Erwerb angesehen werden kann, der voraussetzt, dass Anteile an den Gesellschaften durch einen Übertragungsakt von einem Dritten erworben wurden (Senatsurteil vom 3. Mai 2006 I R 100/05, BFHE 214, 90, BStBl II 2007, 60; Senatsbeschluss vom 12. Oktober 2010 I B 82/10, BFH/NV 2011, 69). 2. Zu den Veräußerungskosten i.S. von § 8b Abs. 2 Satz 2 KStG gehören alle Aufwendungen, die durch die Veräußerung der Anteile veranlasst sind (Senatsurteile vom 12. März 2014 I R 45/13, BFHE 245, 25, BStBl II 2014, 719; vom 9. April 2014 I R 52/12, BFHE 245, 59, BStBl II 2014, 861). 3. Hiernach sind auch Gemeinkosten jedenfalls dann als Veräußerungskosten zu qualifizieren, wenn der Geschäftszweck einer Kapitalgesellschaft ausschließlich darin besteht, Vorratsgesellschaften zu gründen und die hierbei erlangten Anteile zu veräußern.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Finanzgerichts Köln vom 1. Oktober 2014 10 K 3593/12 aufgehoben.

Die Klage wird abgewiesen.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

KStG § 8b Abs. 2 Satz 1, § 8b Abs. 2 Satz 2, § 8b Abs. 3, § 8b Abs. 7 Satz 2, § 15 Satz 1 Nr. 2;

Gründe

I.