BFH - Urteil vom 04.03.2020
II R 2/17
Normen:
BGB § 662, § 667, § 675; GrEStG § 1 Abs. 3 Nr. 1; GrEStG a.F. § 1 Abs. 4 Nr. 2 Buchst. a;
Fundstellen:
BB 2020, 1560
BFH/NV 2020, 1014
BStBl II 2020, 511
DStR 2020, 1432
DStRE 2020, 887
DStZ 2020, 639
GmbHR 2020, 1146
NJW 2020, 2294
NZG 2020, 1037
ZEV 2020, 510
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 20.12.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 8 K 1686/13

Grunderwerbsteuerliche Folgen des Widerrufs von GrundstücksschenkungenBegriff des Rechtsgeschäfts i.S. von § 1 Abs. 3 Nr. 1 GrEStG

BFH, Urteil vom 04.03.2020 - Aktenzeichen II R 2/17

DRsp Nr. 2020/9417

Grunderwerbsteuerliche Folgen des Widerrufs von Grundstücksschenkungen Begriff des Rechtsgeschäfts i.S. von § 1 Abs. 3 Nr. 1 GrEStG

1. § 1 Abs. 3 Nr. 1 GrEStG knüpft die Steuerpflicht an ein Rechtsgeschäft und nicht an die tatsächliche Vereinigung der Gesellschaftsanteile in einer Hand. 2. Ein Widerruf kann ein Rechtsgeschäft i.S. des § 1 Abs. 3 Nr. 1 GrEStG sein, wenn das Recht zum Widerruf in einem schuldrechtlichen Geschäft angelegt ist. 3. Eine natürliche Person ist gegenüber den Weisungen eines Unternehmers in Bezug auf Gesellschaftsanteile verpflichtet i.S. des § 1 Abs. 4 Nr. 2 Buchst. a GrEStG a.F., wenn sie rechtlich zur Herausgabe der Anteile verpflichtet ist. Eine solche Verpflichtung zur Herausgabe liegt in der Regel vor, wenn zivilrechtlich zwischen dem Unternehmer und der natürlichen Person ein unentgeltlicher Auftrag oder ein entgeltlicher Geschäftsbesorgungsvertrag besteht.

Tenor

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Finanzgerichts Münster vom 20.12.2016 – 8 K 1686/13 GrE wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Kläger zu tragen.

Normenkette:

BGB § 662, § 667, § 675; GrEStG § 1 Abs. 3 Nr. 1; GrEStG a.F. § 1 Abs. 4 Nr. 2 Buchst. a;

Gründe

I.