BAG - Urteil vom 18.07.2013
6 AZR 47/12
Normen:
AltTZG § 8a; BGB § 241 Abs. 2; BGB § 280 Abs. 1; InsO § 35 Abs. 1; InsO § 47; InsO § 50 Abs. 1; InsO § 51 Nr. 1; InsO § 115; InsO § 116; InsO § 130; InsO § 131; InsO § 132; InsO § 133 Abs. 1; InsO § § 134 Abs. 1; InsO § 166; InsO § 173;
Fundstellen:
AP ATG § 8a Nr. 8
AuR 2013, 457
BAGE 146, 1
BB 2013, 2612
BB 2013, 3132
DB 2013, 2395
DB 2013, 8
DStR 2013, 13
EzA-SD 2013, 10
MDR 2013, 1410
NJW 2013, 8
NZA 2013, 1440
NZI 2013, 7
NZI 2014, 150
NZI 2014, 167
WM 2014, 360
ZIP 2013, 2025
ZIP 2013, 79
ZVI 2014, 20
Vorinstanzen:
LAG Berlin-Brandenburg, vom 27.10.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Sa 1310/11
ArbG Potsdam, vom 19.04.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 2426/10

Insolvenzrecht - Sicherung eines Altersteilzeitguthabens durch Treuhandvereinbarung; Voraussetzungen der Insolvenzfestigkeit

BAG, Urteil vom 18.07.2013 - Aktenzeichen 6 AZR 47/12

DRsp Nr. 2013/21611

Insolvenzrecht - Sicherung eines Altersteilzeitguthabens durch Treuhandvereinbarung; Voraussetzungen der Insolvenzfestigkeit

Wird zur Absicherung eines Altersteilzeitguthabens eine sog. Doppeltreuhand vereinbart, ist die zugunsten des Arbeitnehmers vereinbarte Sicherungstreuhand idR insolvenzfest und begründet in der Insolvenz des Arbeitgebers (Treugebers) ein Absonderungsrecht an dem Sicherungsgegenstand. Orientierungssätze: 1. Der Arbeitgeber kann seine Verpflichtung zur Insolvenzsicherung von Altersteilzeitguthaben gemäß § 8a AltTZG (bis 30. Juni 2004: § 7d SGB IV) grundsätzlich durch Vereinbarung einer sog. Doppeltreuhand mit einem Treuhänder erfüllen. Dabei wird das Treugut dem Treuhänder im Rahmen einer uneigennützigen Verwaltungstreuhand übertragen. Zudem wird eine Sicherungstreuhand begründet, welche der Treuhänder zur Insolvenzsicherung des Altersteilzeitguthabens zwischen dem Arbeitgeber und dem Altersteilzeitarbeitnehmer vermittelt. Es hängt von der Ausgestaltung der Vereinbarungen im Einzelfall ab, ob diese Absicherung den gesetzlichen Vorgaben genügt. 2. Bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Arbeitgebers erlischt die Verwaltungstreuhand gemäß § 116 Abs. 1 iVm. § 115 Abs. 1 InsO. Die Sicherungstreuhand bleibt als selbstständiger Vertrag sui generis bestehen. Die §§ 115, 116 InsO sind auf sie nicht anwendbar.