BGH - Urteil vom 22.10.2013
II ZR 394/12
Normen:
BGB § 823 Abs. 2; InsO § 15a;
Fundstellen:
BB 2013, 3073
DB 2013, 8
DB 2014, 48
GmbHR 2014, 89
MDR 2014, 182
MietRB 2014, 76
NJW 2014, 698
NJW 2014, 8
NZI 2013, 7
NZM 2014, 76
WM 2013, 2369
ZIP 2013, 97
ZIP 2014, 23
ZInsO 2013, 2556
Vorinstanzen:
LG Erfurt, vom 29.09.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 10 O 1490/10
OLG Jena, vom 23.05.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 7 U 862/11

Neugläubigerschaden bei einem Vermieter infolge Insolvenzverschleppung des Mieters; Überlassung dem Mieter vor Insolvenzreife Räume

BGH, Urteil vom 22.10.2013 - Aktenzeichen II ZR 394/12

DRsp Nr. 2013/25204

Neugläubigerschaden bei einem Vermieter infolge Insolvenzverschleppung des Mieters; Überlassung dem Mieter vor Insolvenzreife Räume

Ein Vermieter, der dem Mieter vor Insolvenzreife Räume überlassen hat, ist regelmäßig Altgläubiger und erleidet keinen Neugläubigerschaden infolge der Insolvenzverschleppung, weil er sich bei Insolvenzreife nicht von dem Mietvertrag hätte lösen können.

Tenor

Auf die Revisionen der Beklagten wird das Urteil des 7. Zivilsenats des Thüringer Oberlandesgerichts in Jena vom 23. Mai 2012 im Kostenpunkt und insoweit, als zum Nachteil der Beklagten entschieden worden ist, aufgehoben und insgesamt neu gefasst:

Die Berufungen der Kläger gegen das Urteil der 10. Zivilkammer des Landgerichts Erfurt vom 29. September 2011 werden zurückgewiesen.

Die Kläger tragen die Kosten der Rechtsmittelverfahren.

Normenkette:

BGB § 823 Abs. 2; InsO § 15a;

Tatbestand

Die Kläger vermieteten an die R. GmbH (im Folgenden: Schuldnerin), deren Geschäftsführer die Beklagten waren, mit Mietvertrag vom 8. Januar 2007 Geschäftsräume in E. für einen monatlichen Mietzins einschließlich Betriebskosten von 10.367,80 € vom 1. Februar 2007 bis 31. Januar 2012 mit Verlängerungsoption. § 3 Abs. 5 des schriftlichen Mietvertrages enthält folgende Regelung: