BFH - Urteil vom 22.02.2017
I R 35/14
Normen:
EStG § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; KStG § 14 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Satz 1; AO § 179 Abs. 1, § 180 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a; AktG § 292 Abs. 1 Nr. 1;
Fundstellen:
BFHE 258, 1
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 24.03.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 10 K 1661/12

Rechtsfolgen der Bildung einer Gewinn- und Verlustgemeinschaft i.S. von § 292 Abs. 1 Nr. 1 AktGZulassung einer sog. Querorganschaft

BFH, Urteil vom 22.02.2017 - Aktenzeichen I R 35/14

DRsp Nr. 2017/8951

Rechtsfolgen der Bildung einer Gewinn- und Verlustgemeinschaft i.S. von § 292 Abs. 1 Nr. 1 AktG Zulassung einer sog. "Querorganschaft"

1. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Beteiligten einer Gewinn- und Verlustgemeinschaft i.S. des § 292 Abs. 1 Nr. 1 AktG eine Mitunternehmerschaft bilden. Über diese Frage ist grundsätzlich —bejahend oder verneinend— im Verfahren der gesonderten und einheitlichen Feststellung der Einkünfte zu entscheiden. 2. Die Zulassung einer "Querorganschaft", die eine Ergebniskonsolidierung im Gleichordnungskonzern ermöglichen würde, ist nicht aus unionsrechtlichen Gründen geboten.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Finanzgerichts Baden-Württemberg vom 24. März 2014 10 K 1661/12 aufgehoben.

Die Sache wird an das Finanzgericht Baden-Württemberg zurückverwiesen.

Diesem wird die Entscheidung über die Kosten des Revisionsverfahrens übertragen.

Normenkette:

EStG § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; KStG § 14 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Satz 1; AO § 179 Abs. 1, § 180 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a; AktG § 292 Abs. 1 Nr. 1;

Gründe

I.

Die Beteiligten streiten über die steuerlichen Auswirkungen eines Vertrages über die Bildung einer Gewinn- und Verlustgemeinschaft (Gewinngemeinschaft).