BSG - Urteil vom 19.09.2019
B 12 R 25/18 R
Normen:
SGB IV § 7 Abs. 1 S. 1; SGB IV § 7a Abs. 1 S. 1 Halbs. 2 und S. 2; SGB IV § 28p Abs. 1 S. 5; SGB X § 31 S. 1; BVV § 7 Abs. 4 S. 1 und S. 2; BVV § 10; BVV § 11 Abs. 1 S. 1; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 12 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3;
Fundstellen:
ArbRB 2020, 12
BSGE 129, 95
DStR 2020, 2496
GmbHR 2020, 147
NZA 2020, 638
NZS 2020, 183
Vorinstanzen:
LSG Nordrhein-Westfalen, vom 27.06.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 8 R 884/17
SG Köln, vom 20.09.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 40 R 1235/16

Sozialversicherungspflicht von Geschäftsführern einer FamiliengesellschaftKein Vertrauensschutz aufgrund einer Änderung der sog. Kopf-und-Seele-Rechtsprechung des BSGErforderlichkeit des Abschlusses des Verfahrens gemäß § 28p Abs. 1 S. 5 SGB IV durch einen Verwaltungsakt auch bei beanstandungsfreien Betriebsprüfungen

BSG, Urteil vom 19.09.2019 - Aktenzeichen B 12 R 25/18 R

DRsp Nr. 2019/16952

Sozialversicherungspflicht von Geschäftsführern einer Familiengesellschaft Kein Vertrauensschutz aufgrund einer Änderung der sog. "Kopf-und-Seele"-Rechtsprechung des BSG Erforderlichkeit des Abschlusses des Verfahrens gemäß § 28p Abs. 1 S. 5 SGB IV durch einen Verwaltungsakt auch bei beanstandungsfreien Betriebsprüfungen

1. Im Hinblick auf die Versicherungspflicht der Geschäftsführer von Familiengesellschaften besteht kein Vertrauensschutz in die sogenannte "Kopf-und-Seele"-Rechtsprechung. 2. Auch eine beanstandungsfrei durchgeführte Betriebsprüfung muss durch einen Verwaltungsakt beendet werden, der den Bestimmtheitsanforderungen genügt und Gegenstand sowie Ergebnis der Prüfung angibt (Fortentwicklung von BSG vom 30.10.2013 - B 12 AL 2/11 R = BSGE 115, 1 = SozR 4-2400 § 27 Nr 5 und BSG vom 18.11.2015 - B 12 R 7/14 R). 3. Die Betriebsprüfung erstreckt sich zwingend auf die im Betrieb tätigen Ehegatten, Lebenspartner, Abkömmlinge des Arbeitgebers sowie geschäftsführende GmbH-Gesellschafter, sofern ihr sozialversicherungsrechtlicher Status nicht bereits durch Verwaltungsakt festgestellt ist.

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen vom 27. Juni 2018 wird zurückgewiesen.

Die Klägerin trägt auch die Kosten des Revisionsverfahrens mit Ausnahme der Kosten der Beigeladenen.