BGH - Urteil vom 06.03.2012
II ZR 56/10
Normen:
GmbHG § 7 Abs. 2; GmbHG § 7 Abs. 3; GmbHG § 8 Abs. 2; GmbHG § 9c; GmbHG § 16 Abs. 2; GmbHG a.F. § 16 Abs. 3;
Fundstellen:
BB 2012, 1101
BB 2012, 649
BGHZ 192, 341
DB 2012, 1024
DNotZ 2013, 43
DStR 2012, 974
GmbHR 2012, 630
MDR 2012, 658
NJW 2012, 1875
NZI 2012, 460
NotBZ 2012, 265
WM 2012, 845
ZEV 2012, 472
ZIP 2012, 817
ZInsO 2012, 803
Vorinstanzen:
LG Traunstein, vom 20.03.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 1 HKO 1743/07
OLG München, vom 11.03.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 23 U 2814/09

Umfang der Haftung von Gesellschaftern bei Unterlassung der Offenlegung einer wirtschaftlichen Neugründung gegenüber dem Registergericht

BGH, Urteil vom 06.03.2012 - Aktenzeichen II ZR 56/10

DRsp Nr. 2012/8033

Umfang der Haftung von Gesellschaftern bei Unterlassung der Offenlegung einer wirtschaftlichen Neugründung gegenüber dem Registergericht

a) Unterbleibt die mit der Versicherung entsprechend § 8 Abs. 2 GmbHG und der Anmeldung etwaiger mit einer wirtschaftlichen Neugründung einhergehender Satzungsänderungen zu verbindende Offenlegung der wirtschaftlichen Neugründung gegenüber dem Registergericht, haften die Gesellschafter im Umfang einer Unterbilanz, die in dem Zeitpunkt besteht, zu dem die wirtschaftliche Neugründung entweder durch die Anmeldung der Satzungsänderungen oder durch die Aufnahme der wirtschaftlichen Tätigkeit erstmals nach außen in Erscheinung tritt (Klarstellung zu BGH, Beschlüsse vom 26. November 2007 - II ZA 14/06 Rn. 4 und II ZA 15/06 Rn. 4).b) Bei fehlender Offenlegung einer wirtschaftlichen Neugründung tragen die unter dem Gesichtspunkt der Unterbilanzhaftung in Anspruch genommenen Gesellschafter die Darlegungs- und Beweislast dafür, dass in dem Zeitpunkt, zu dem die wirtschaftliche Neugründung nach außen in Erscheinung getreten ist, keine Differenz zwischen dem (statutarischen) Stammkapital und dem Wert des Gesellschaftsvermögens bestanden hat.