BGH - Versäumnisurteil vom 19.11.2019
II ZR 233/18
Normen:
GmbHG § 31 Abs. 1; GmbHG § 64 S. 1; GmbHG § 73 Abs. 1; GmbHG § 73 Abs. 3 S. 1-2; BGB § 823 Abs. 2; InsO § 15a Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2020, 1237
BB 2020, 395
DB 2020, 329
DZWIR 2020, 466
GmbHR 2020, 476
MDR 2020, 297
WM 2020, 319
ZIP 2020, 318
ZInsO 2020, 362
Vorinstanzen:
LG Frankfurt/Main, vom 24.02.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 10 O 218/15
OLG Frankfurt/Main, vom 13.06.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 4 U 69/16

Verfolgen des Erstattungsanspruchs der Gesellschaft durch den Gläubiger einer GmbH selbst unmittelbar gegen einen Gesellschafter bei einem Verstoß gegen § 73 Abs. 1 GmbHG

BGH, Versäumnisurteil vom 19.11.2019 - Aktenzeichen II ZR 233/18

DRsp Nr. 2020/2248

Verfolgen des Erstattungsanspruchs der Gesellschaft durch den Gläubiger einer GmbH selbst unmittelbar gegen einen Gesellschafter bei einem Verstoß gegen § 73 Abs. 1 GmbHG

GmbHG § 64 Satz 1 § 64 Satz 1 GmbHG ist kein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB (Bestätigung von BGH, Beschluss vom 21. Mai 2019 - II ZR 337/17, ZIP 2019, 1719 Rn. 19). Der Gläubiger einer GmbH kann den Erstattungsanspruch der Gesellschaft nicht selbst unmittelbar gegen einen Gesellschafter verfolgen, auch nicht bei einem Verstoß gegen § 73 Abs. 1 GmbHG.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des 4. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main 13. Juni 2018 im Kostenpunkt und insoweit aufgehoben, als zum Nachteil des Beklagten entschieden wurde.

Im Umfang der Aufhebung wird die Sache zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

GmbHG § 31 Abs. 1; GmbHG § 64 S. 1; GmbHG § 73 Abs. 1; GmbHG § 73 Abs. 3 S. 1-2; BGB § 823 Abs. 2; InsO § 15a Abs. 1;

Tatbestand

Der Beklagte war alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer der M. GmbH, gegen die der Kläger im Jahr 2009 gerichtlich einen Werklohnanspruch verfolgte.