BGH - Urteil vom 13.03.2018
II ZR 158/16
Normen:
BGB § 73 Abs. 3; BGB § 823 Abs. 2; AktG § 93 Abs. 5; AktG § 268 Abs. 2;
Fundstellen:
BB 2018, 961
BGHZ 218, 80
DB 2018, 1073
DStR 2018, 1307
DStR 2018, 1673
GmbHR 2018, 570
MDR 2018, 752
NJW-RR 2018, 738
NZG 2018, 625
NZI 2018, 445
NZI 2018, 559
NotBZ 2018, 302
WM 2018, 858
ZIP 2018, 870
ZInsO 2018, 1166
Vorinstanzen:
AG Waldshut-Tiengen, vom 27.08.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 7 C 3/14
LG Waldshut-Tiengen, vom 17.05.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 2 S 51/15

Auslegung des § 73 Abs. 3 GmbHG als ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB; Haftung des Liquidators einer GmbH

BGH, Urteil vom 13.03.2018 - Aktenzeichen II ZR 158/16

DRsp Nr. 2018/5072

Auslegung des § 73 Abs. 3 GmbHG als ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB; Haftung des Liquidators einer GmbH

GmbHG § 73 Abs. 3 AktG §§ 268 Abs. 2, 93 Abs. 5 a) § 73 Abs. 3 GmbHG ist kein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB.b) Ein Liquidator einer GmbH, der bei der Verteilung des Gesellschaftsvermögens an die Gesellschafter eine Verbindlichkeit der Gesellschaft gegenüber einem Gläubiger nicht berücksichtigt hat, ist dem Gläubiger analog § 268 Abs. 2 Satz 1, § 93 Abs. 5 AktG unmittelbar zum Ersatz bis zur Höhe der verteilten Beträge verpflichtet, wenn die Gesellschaft bereits im Handelsregister gelöscht ist.

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil der 2. Zivilkammer des Landgerichts Waldshut-Tiengen vom 17. Mai 2016 wird auf seine Kosten zurückgewiesen.

Normenkette:

BGB § 73 Abs. 3; BGB § 823 Abs. 2; AktG § 93 Abs. 5; AktG § 268 Abs. 2;

Tatbestand

Der Beklagte war Liquidator und Alleingesellschafter sowie Geschäftsführer der F. GmbH (im Folgenden: F. GmbH).