BGH - Urteil vom 23.01.2006
II ZR 306/04
Normen:
BGB § 707 ;
Fundstellen:
BB 2006, 797
BGHReport 2006, 718
BKR 2006, 214
DStR 2006, 624
MDR 2006, 937
NJW-RR 2006, 827
NZG 2006, 306
NZM 2006, 718
WM 2006, 577
ZIP 2006, 562
Vorinstanzen:
LG Berlin, vom 13.12.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 52 S 298/04
AG Berlin-Charlottenburg, vom 10.08.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 206 C 176/04

Voraussetzungen der Festsetzung nachträglicher Beitragspflichten in einer Publikumsgesellschaft

BGH, Urteil vom 23.01.2006 - Aktenzeichen II ZR 306/04

DRsp Nr. 2006/7401

Voraussetzungen der Festsetzung nachträglicher Beitragspflichten in einer Publikumsgesellschaft

»a) Nachträgliche Beitragspflichten können auch in einer Publikumsgesellschaft nur dann durch Mehrheitsbeschluss begründet werden, wenn die gesellschaftsvertragliche Bestimmung eindeutig ist und Ausmaß und Umfang einer möglichen zusätzlichen Belastung erkennen lässt. Dies erfordert die Festlegung einer Obergrenze oder sonstiger Kriterien, die das Erhöhungsrisiko eingrenzen (Sen.Urt. v. 4. Juli 2005 - II ZR 354/03, ZIP 2005, 1455, 1456).b) Eine gesellschaftsvertragliche Bestimmung, die den einzelnen Gesellschafter zu Nachschusszahlungen verpflichtet, "soweit bei der laufenden Bewirtschaftung des Grundstücks Unterdeckungen auftreten", genügt diesen Anforderungen nicht und kann deshalb nicht Grundlage einer Nachschussverpflichtung sein.«

Normenkette:

BGB § 707 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten darüber, ob der Beklagte als Gesellschafter der als geschlossener Immobilienfonds ausgestalteten Klägerin zur Zahlung von als Nachschuss bezeichneten Geldbeträgen verpflichtet ist.