FG Schleswig-Holstein - Urteil vom 24.04.2015
3 K 114/11
Normen:
AO § 40 Abs. 2;
Fundstellen:
DStR 2015, 10
DStRE 2015, 1323

Zu niedrige Besteuerung als Beschwer bei potentiell künftigen steuerlichen Nachteilen

FG Schleswig-Holstein, Urteil vom 24.04.2015 - Aktenzeichen 3 K 114/11

DRsp Nr. 2015/9184

Zu niedrige Besteuerung als Beschwer bei potentiell künftigen steuerlichen Nachteilen

Eine Beschwer i. S. d. § 40 Abs. 2 FGO kann auch angenommen werden, wenn eine angegriffene zu niedrige Besteuerung aufgrund der Rechtsprechung des BFH zum Bilanzzusammenhang in Zukunft zu steuerlichen Nachteilen des Steuerpflichtigen führen kann. Dies gilt jedoch nicht, wenn der Eintritt der Nachteile beim (selben) Steuerpflichtigen aufgrund besonderer Umstände des Einzelfalls (hier: unentgeltliche Übertragung des Betriebs) praktisch ausgeschlossen ist.

Normenkette:

AO § 40 Abs. 2;

Tatbestand:

Die Beteiligten streiten darum, ob und in welchem Umfang in einer Bilanz zum 30. Juni 1999 eine Teilwertaufholung für verschiedene Grundstücke vorzunehmen ist.

Die Kläger sind die Eheleute A und B in …. Die Klägerin war Eigentümerin eines ca. 68,5 ha großen Hofes in …, welcher vom Kläger bewirtschaftet wurde. Vor diesem Hintergrund wiesen die eingereichten Gewinnermittlungen im Sinne des § 4 Abs. 1 Einkommensteuergesetz () als Betriebsinhaber stets den Kläger aus und wurden die erzielten Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft diesem auch zugerechnet. Der Wirtschaftsjahreszeitraum war der 1. Juli bis 30. Juni. Der landwirtschaftliche Betrieb wurde mit Wirkung vom 1. Juli 2002 auf den gemeinsamen Sohn der Eheleute C im Wege der vorweggenommenen Erbfolge zu Buchwerten übertragen.