BGH - Urteil vom 28.01.2020
II ZR 10/19
Normen:
GmbHG § 30 Abs. 1; GmbHG § 31 Abs. 1; GmbHG § 34 Abs. 3; InsO § 38; InsO § 39 Abs. 1 Nr. 5; InsO § 135 Abs. 1 Nr. 2; InsO § 199;
Fundstellen:
BB 2020, 577
BB 2020, 716
BGHZ 224, 235
DB 2020, 495
DStR 2020, 735
GmbHR 2020, 534
MDR 2020, 492
NZG 2020, 384
NZI 2020, 371
WM 2020, 515
ZIP 2020, 511
ZInsO 2020, 659
Vorinstanzen:
LG Heilbronn, vom 25.06.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 21 O 1/09
OLG Stuttgart, vom 11.04.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 14 U 33/13

Berücksichtigung einer Abfindungsforderung eines vor der Insolvenz ausgeschiedenen Gesellschafters einer GmbH & Co. KG; Verstoß gegen das Kapitalerhaltungsgebot der §§ 30, 31 GmbHG analog

BGH, Urteil vom 28.01.2020 - Aktenzeichen II ZR 10/19

DRsp Nr. 2020/3655

Berücksichtigung einer Abfindungsforderung eines vor der Insolvenz ausgeschiedenen Gesellschafters einer GmbH & Co. KG; Verstoß gegen das Kapitalerhaltungsgebot der §§ 30, 31 GmbHG analog

a) Die Abfindungsforderung eines vor der Insolvenz ausgeschiedenen Gesellschafters einer GmbH & Co. KG, deren Auszahlung gegen das Kapitalerhaltungsgebot der §§ 30, 31 GmbHG analog verstoßen würde, ist erst bei der Schlussverteilung nach § 199 InsO zu berücksichtigen.b) § 30 Abs. 1 GmbHG steht einer Auszahlung der Abfindungsforderung auch dann entgegen, wenn die Abfindung zum Zeitpunkt des Ausscheidens und auch noch ein Jahr danach aus dem freien Vermögen der Gesellschaft hätte bedient werden können. § 135 Abs. 1 Nr. 2 InsO ist insoweit nicht entsprechend anwendbar.

Tenor

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des 14. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Stuttgart vom 11. April 2018 wird auf seine Kosten zurückgewiesen.

Normenkette:

GmbHG § 30 Abs. 1; GmbHG § 31 Abs. 1; GmbHG § 34 Abs. 3; InsO § 38; InsO § 39 Abs. 1 Nr. 5; InsO § 135 Abs. 1 Nr. 2; InsO § 199;

Tatbestand