FG Münster - Urteil vom 10.04.2014
8 K 3046/11 GrE
Normen:
GrEStG § 2 Abs 2 Nr 1; GrEStG § 8 Abs 1; BewG § 12 Abs 3; BewG § 13 Abs 1 und Abs 3; GrEStG § 1 Abs 1 Nr 1;
Fundstellen:
DStR 2015, 8
DStRE 2016, 105

Verlängerung eines Erbbaurechts, Gegenleistung, Abzinsung

FG Münster, Urteil vom 10.04.2014 - Aktenzeichen 8 K 3046/11 GrE

DRsp Nr. 2014/9375

Verlängerung eines Erbbaurechts, Gegenleistung, Abzinsung

1) Die Verlängerung eines Erbbaurechts unterliegt gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. § 2 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG der Grunderwerbsteuer. 2) Wert der Gegenleistung i.S.v. § 8 Abs. 1 GrEStG ist bei einer Verlängerung des Erbbaurechts der auf die Laufzeit der Verlängerung gemäß § 13 Abs. 1 BewG kapitalisierte Erbbauzins. Dieser Kapitalwert ist nicht auf den Zeitpunkt der Verlängerung des Erbbaurechts abzuzinsen.

Normenkette:

GrEStG § 2 Abs 2 Nr 1; GrEStG § 8 Abs 1; BewG § 12 Abs 3; BewG § 13 Abs 1 und Abs 3; GrEStG § 1 Abs 1 Nr 1;

Tatbestand:

Die Klägerin erwarb mit notariellem Vertrag vom 04.12.2007 (UR-Nr. xxx/2007-DE des Notars N1 in F-Stadt) ein Erbbaurecht an dem im Grundbuch von S-Stadt, Bl. xxx, eingetragenen Grundbesitz Gemarkung S-Stadt, Flur xxx, Flurstück xxx, Gebäude- und Freifläche A-Straße 22, von der M B.V. mit Sitz in B-Stadt. Das Erbbaurecht ist eingetragen im Erbbaugrundbuch von S-Stadt Blatt yyy. Nach § 1 des Erbbaurechtsvertrages vom 23.03.1972 (UR-Nr. xxx/1972 des Notars N2 in S-Stadt) betrug die Dauer des Erbbaurechts 75 Jahre ab dem Tag der Eintragung in das Grundbuch, welche am 08.11.1972 erfolgt ist.