BFH - Urteil vom 07.07.2020
X R 35/18
Normen:
EStG § 3 Nr. 3 Buchst. b, § 10 Abs. 1 Nr. 2, § 10 Abs. 4b Satz 2, § 22 Nr. 1 Satz 3 Buchst. a Doppelbuchst. aa; SGB VI § 210 Abs. 1, Abs. 1a;
Fundstellen:
BB 2021, 84
BFH/NV 2021, 379
BStBl II 2021, 750
DStR 2021, 88
DStRE 2021, 182
FR 2023, 232
FamRZ 2021, 555
NZA 2021, 332
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf, vom 22.11.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 14 K 1629/18

Ertragsteuerliche Behandlung von Beitragserstattungen der Deutschen Rentenversicherung Bund

BFH, Urteil vom 07.07.2020 - Aktenzeichen X R 35/18

DRsp Nr. 2021/500

Ertragsteuerliche Behandlung von Beitragserstattungen der Deutschen Rentenversicherung Bund

1. Die Beitragserstattungen der Deutschen Rentenversicherung Bund i.S. des § 210 SGB VI sind als "andere Leistungen" steuerbare Einkünfte gemäß § 22 Nr. 1 Satz 3 Buchst. a EStG. Sie können deshalb nicht zugleich "negative Sonderausgaben" sein. 2. Die Erstattung der Rentenversicherungsbeiträge nach § 210 Abs. 1a SGB VI ist gemäß § 3 Nr. 3 Buchst. b EStG steuerfrei.

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf vom 22.11.2018 – 14 K 1629/18 E wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

EStG § 3 Nr. 3 Buchst. b, § 10 Abs. 1 Nr. 2, § 10 Abs. 4b Satz 2, § 22 Nr. 1 Satz 3 Buchst. a Doppelbuchst. aa; SGB VI § 210 Abs. 1, Abs. 1a;

Gründe

I.

Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), die im Streitjahr 2017 mit dem Kläger und Revisionsbeklagten (Kläger) zusammen zur Einkommensteuer veranlagt wird, hatte als Arbeitnehmerin in den Jahren 2010, 2011 und 2013 Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung geleistet. Auf ihren Antrag hin erstattete die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) mit Bescheid vom 24.03.2017 gemäß § 210 Abs. 1a des () Beiträge in Höhe von 2.781,26 €. Die Erstattung überstieg ihre geleisteten Arbeitnehmerbeiträge um rund 17 €.