BFH - Urteil vom 14.12.2004
XI R 6/02
Normen:
EStG § 12 § 18 ;
Fundstellen:
BB 2005, 1033
BB 2005, 874
BFH/NV 2005, 764
BFHE 208, 557
BRAK-Mitt 2005, 143
BStBl II 2005, 392
DB 2005, 808
DStR 2005, 685
NJW 2005, 1306
Steuertelex 2005, 226
Vorinstanzen:
FG München - 5 K 944/97 - 10.11.1999 (EFG 2002, 983),

Gewinnerzielungsabsicht eines Rechtsanwalts bei langjähriger Verlusterzielung

BFH, Urteil vom 14.12.2004 - Aktenzeichen XI R 6/02

DRsp Nr. 2005/5070

Gewinnerzielungsabsicht eines Rechtsanwalts bei langjähriger Verlusterzielung

»Langjährige Verluste eines selbständig tätigen Rechtsanwalts, dessen Einnahmen ohne plausible Gründe auf niedrigstem Niveau stagnieren und der seinen Lebensunterhalt aus erheblichen anderweitigen Einkünften bestreitet, sprechen regelmäßig dafür, dass er seine Tätigkeit nur aus persönlichen Gründen fortführt (Abgrenzung zum BFH-Urteil vom 22. April 1998 XI R 10/97, BFHE 186, 206, BStBl II 1998, 663).«

Normenkette:

EStG § 12 § 18 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) erzielte in den Streitjahren 1990 und 1991 positive Einkünfte aus Gewerbebetrieb und Kapitalvermögen sowie Verluste aus ihrer Tätigkeit als selbständige Rechtsanwältin in Höhe von 15 485 DM bzw. 9 450 DM bei Einnahmen von 2 875 DM bzw. 3 832 DM. Die Einnahmen in den Jahren zuvor und danach betrugen:

1986 5 270 DM

1987 3 163 DM

1988 5 981 DM

1989 3 072 DM

1992 13 896 DM

1993 2 568 DM

1994 5 155 DM

1995 4 202 DM

1996 5 060 DM

1997 4 438 DM

Die höheren Einnahmen im Jahre 1992 beruhten auf einer einmaligen Krankheitsvertretung; die Einnahmen in den Jahren 1986 bis 1988 beinhalten auch den Eigenverbrauch.