BFH - Urteil vom 10.05.2007
III R 39/05
Normen:
EStG § 33 ;
Fundstellen:
AuR 2007, 328
BB 2007, 1773
BFH/NV 2007, 1768
BFHE 218, 136
BStBl II 2007, 764
DB 2007, 1793
DStR 2007, 1395
FamRZ 2007, 1736
NJW 2007, 2799
NVwZ 2008, 472
Vorinstanzen:
FG Köln - 1 K 2682/02 - 26.10.2004 (EFG 2005, 1773),

Pflegeaufwendungen bei Heimunterbringung als außergewöhnliche Belastung

BFH, Urteil vom 10.05.2007 - Aktenzeichen III R 39/05

DRsp Nr. 2007/14240

Pflegeaufwendungen bei Heimunterbringung als außergewöhnliche Belastung

»Wer in einem Wohn- und Pflegeheim untergebracht ist, kann die ihm gesondert in Rechnung gestellten Pflegesätze, die das Heim mit dem Sozialhilfeträger für pflegebedürftige Personen der sog. Pflegestufe 0 vereinbart hat, als außergewöhnliche Belastung abziehen.«

Normenkette:

EStG § 33 ;

Gründe:

I. Die 1927 geborene Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin), die dauerhaft psychisch krank war und nach dem Schwerbehindertenausweis seit 1988 einen Grad der Behinderung von 90 v.H. hatte, zog im Jahr 1995 auf Anraten ihres damaligen Nervenarztes in ein von einer Ordensgemeinschaft betriebenes Alten- und Pflegeheim.

Die AOK wies den Antrag der Klägerin auf Leistungen für vollstationäre Pflege nach dem Elften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XI) im September 1996 ab, weil der Hilfebedarf nicht mindestens anderthalb Stunden täglich betragen habe. Seit August 2002 übernahm die AOK aufgrund der Feststellung der Pflegestufe I die Aufwendungen für Pflege, medizinische Behandlungspflege und soziale Betreuung.