BVerfG - Beschluß vom 12.03.1985
1 BvR 571/81; 1 BvR 494/82; 1 BvR 47/83
Normen:
AO § 14 Satz 3 ; EStG § 21 Abs. 3 ; GewStDV § 1 ; GewStG § 2 Abs. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 ;
Fundstellen:
BVerfGE 69, 188
BB 1985, 1050
BStBl II 1985, 475
DB 1985, 1320
DStR 1985 539
EWiR 1985, 483
FamRZ 1985, 895
FR 1985, 501
GmbHR 1985, 232
HFR 1985, 379
Information StW 1985, 404
JuS 1986, 61
JZ 1985, 673
NJW 1985, 2939
WM 1985, 843
ZIP 1985, 829
Vorinstanzen:
BFH, vom 05.02.1981 - Vorinstanzaktenzeichen IV R 165 - 166/77
BFH, vom 24.02.1981 - Vorinstanzaktenzeichen VIII R 159/78
FG Nürnberg, vom 24.03.1982 - Vorinstanzaktenzeichen V 122/81

Verfassungsmäßigkeit richterlicher Rechtsfortbildung - Betriebsaufspaltung

BVerfG, Beschluß vom 12.03.1985 - Aktenzeichen 1 BvR 571/81; 1 BvR 494/82; 1 BvR 47/83

DRsp Nr. 1996/6738

Verfassungsmäßigkeit richterlicher Rechtsfortbildung - Betriebsaufspaltung

»1. Die Fortentwicklung der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs zur Betriebsaufspaltung verstößt nicht gegen Art. 20 Abs. 3 GG (im Anschluß an BVerfGE 25, 28).2. Es ist mit Art. 3 Abs. 1 GG in Verbindung mit Art. 6 Abs. 1 GG unvereinbar, wenn bei der Beurteilung der personellen Verflechtung zwischen Besitz- und Betriebsunternehmen als Voraussetzung für die Annahme einer Betriebsaufspaltung von der - wenn auch widerlegbaren - Vermutung auszugehen ist, Ehegatten verfolgten gleichgerichtete wirtschaftliche Interessen.«

Normenkette:

AO § 14 Satz 3 ; EStG § 21 Abs. 3 ; GewStDV § 1 ; GewStG § 2 Abs. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 ;

Gründe:

A.

Die Verfassungsbeschwerden richten sich dagegen, daß der Bundesfinanzhof die Voraussetzungen für die Annahme einer sogenannten Betriebsaufspaltung wegen der ehelichen Verbindung der Beteiligten als erfüllt angesehen und deshalb die Besitzunternehmen als selbständige Gewerbebetriebe behandelt hat, die mit ihren Einkünften der Gewerbesteuer unterworfen sind.

I.