BGH - Beschluss vom 20.03.2019
XII ZB 544/18
Normen:
FamFG § 70; ZPO § 114; BGB § 1385 Nr. 1; BGB § 1386; BGB § 1365;
Fundstellen:
FamRB 2019, 210
FamRZ 2019, 1045
FuR 2019, 464
MDR 2019, 808
NJW-RR 2019, 1153
Vorinstanzen:
AG Bad Hersfeld, vom 18.04.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 62 F 453/17
OLG Frankfurt/Main, vom 22.10.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 2 UF 135/18

BGH - Beschluss vom 20.03.2019 (XII ZB 544/18) - DRsp Nr. 2019/7278

BGH, Beschluss vom 20.03.2019 - Aktenzeichen XII ZB 544/18

DRsp Nr. 2019/7278

a) Grundsätzliche Bedeutung im Sinne von § 70 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 FamFG kommt einer Rechtsfrage nicht zu, wenn sie zwar vom Bundesgerichtshof bislang noch nicht entschieden worden ist, in der Rechtsprechung der Oberlandesgerichte aber einhellig beantwortet wird und die hierzu in der Literatur vertretenen abweichenden Meinungen vereinzelt geblieben sind (im Anschluss an BGH, Beschluss vom 8. Februar 2010 - II ZR 54/09 - NJW-RR 2010, 1047).b) Das Verlangen nach vorzeitiger Aufhebung der Zugewinngemeinschaft knüpft im Fall der §§ 1386, 1385 Nr. 1 BGB allein an die Trennung und den Ablauf einer mindestens dreijährigen Trennungszeit an; weder der mit der Aufhebung der Zugewinngemeinschaft verbundene Wegfall des Schutzes vor Gesamtvermögensgeschäften (§ 1365 BGB) noch die gleichzeitige Anhängigkeit einer güterrechtlichen Folgesache im Scheidungsverbund gebieten die darüber hinausgehende Darlegung eines berechtigten Interesses an der vorzeitigen Aufhebung der Zugewinngemeinschaft.

Tenor

Der Antragsgegnerin wird die nachgesuchte Verfahrenskostenhilfe für die Durchführung des Rechtsbeschwerdeverfahrens versagt.

Normenkette:

FamFG § 70; ZPO § 114; BGB § 1385 Nr. 1; BGB § 1386; BGB § 1365;

Gründe

I.