BAG - Urteil vom 07.02.2019
6 AZR 75/18
Normen:
BGB § 242;
Fundstellen:
AP BGB § 620 Aufhebungsvertrag Nr. 50
ArbRB 2019, 164
ArbRB 2019, 65
AuR 2019, 192
AuR 2019, 337
BAGE 165, 315
BB 2019, 1203
BB 2019, 1600
DStR 2019, 1218
DZWIR 2019, 250
EzA BGB 2002 § 312 Nr. 4
EzA BGB 2002 § 611 Aufhebungsvertrag Nr. 10
EzA-SD 2019, 10
EzA-SD 2019, 7
JZ 2019, 893
MDR 2019, 997
NJW 2019, 1966
NZA 2019, 688
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 06 vom 07.02.2019
ZIP 2019, 983
Vorinstanzen:
LAG Niedersachsen, vom 07.11.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 10 Sa 1159/16
ArbG Celle, vom 20.09.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 77/16

Kein Widerruf bei arbeitsrechtlichen AufhebungsverträgenUnwirksamkeit eines Aufhebungsvertrages bei Missachtung des Gebots fairen Verhandelns

BAG, Urteil vom 07.02.2019 - Aktenzeichen 6 AZR 75/18

DRsp Nr. 2019/3085

Kein Widerruf bei arbeitsrechtlichen Aufhebungsverträgen Unwirksamkeit eines Aufhebungsvertrages bei Missachtung des Gebots fairen Verhandelns

1. Die Einwilligung zum Abschluss eines arbeitsrechtlichen Aufhebungsvertrags kann nicht gemäß § 355 BGB widerrufen werden. 2. Ein Aufhebungsvertrag ist jedoch unwirksam, wenn er unter Missachtung des Gebots fairen Verhandelns zustande gekommen ist. Orientierungssätze: 1. Ein arbeitsrechtlicher Aufhebungsvertrag kann unabhängig vom Ort seines Abschlusses nicht gemäß § 355 BGB widerrufen werden. Zwar sieht § 312g Abs. 1 BGB bei Verbraucherverträgen, die außerhalb von Geschäftsräumen iSd. § 312b BGB geschlossen wurden, ein Widerrufsrecht gemäß § 355 BGB vor. § 312 Abs. 1 BGB eröffnet jedoch in seiner ab dem 13. Juni 2014 geltenden Fassung den Anwendungsbereich der §§ 312b, 312g BGB nicht für arbeitsrechtliche Aufhebungsverträge (Rn. 13 ff.).