BFH - Beschluss vom 24.07.2019
VII B 65/19
Normen:
AO § 191; AnfG § 4, § 11, § 16 Abs. 1, § 17 Abs. 1; ZPO § 727;
Fundstellen:
AO-StB 2019, 339
BB 2019, 2261
BB 2019, 2794
BFH/NV 2019, 1263
BFHE 265, 20
BStBl II 2020, 367
DB 2019, 2279
DStRE 2019, 1359
FR 2020, 51
FR 2020, 745
NZI 2019, 856
ZIP 2019, 1874
ZInsO 2019, 2167
Vorinstanzen:
FG Schleswig-Holstein, vom 07.05.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 56/15

Rechtsstellung des Insolvenzverwalters auf Grund eines Duldungsbescheids des Finanzamts

BFH, Beschluss vom 24.07.2019 - Aktenzeichen VII B 65/19

DRsp Nr. 2019/13643

Rechtsstellung des Insolvenzverwalters auf Grund eines Duldungsbescheids des Finanzamts

1. Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens geht die Anfechtungskompetenz aus §§ 4, 11 AnfG auf den Insolvenzverwalter über. 2. Wenn der Rechtsstreit gegen den Duldungsbescheid des FA nicht mehr anhängig ist, kann der Insolvenzverwalter das Verfahren nicht mehr aufnehmen (Abgrenzung zu Senatsurteil vom 18. September 2012 – VII R 14/11, BFHE 238, 505, BStBl II 2013, 128). 3. Hat das FG die Anfechtungsklage gegen den Duldungsbescheid als unbegründet abgewiesen, kommt die Erteilung einer vollstreckbaren Ausfertigung für den Insolvenzverwalter nach § 727 ZPO nicht in Betracht. 4. Das FA kann den Anfechtungsanspruch gegen den Anfechtungsgegner während des Insolvenzverfahrens auch mit Zustimmung des Insolvenzverwalters nicht selbst weiterverfolgen (Fortführung Senatsurteil vom 29. März 1994 – VII R 120/92, BFHE 174, 295, BStBl II 1995, 225).

Tenor

Die Beschwerde des Antragstellers gegen den Beschluss des Schleswig-Holsteinischen Finanzgerichts vom 7. Mai 2019 – 3 K 56/15 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Beschwerdeverfahrens hat der Antragsteller zu tragen.

Normenkette:

AO § 191; AnfG § 4, § 11, § 16 Abs. 1, § 17 Abs. 1; ZPO § 727;

Gründe

I.