FG Nürnberg - Urteil vom 17.10.2002
IV 476/00
Normen:
ErbStG § 13a Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 ; ErbStG § 13a Abs. 2 ; ErbStG § 13a Abs. 4 Nr. 3 ; ErbStG § 14 Abs. 1 Satz 1 ;
Fundstellen:
DStRE 2003, 109
ZEV 2003, 338

Zeitpunkt der Mindestbeteiligung nach § 13a Abs. 4 Nr. 3 ErbStG

FG Nürnberg, Urteil vom 17.10.2002 - Aktenzeichen IV 476/00

DRsp Nr. 2003/697

Zeitpunkt der Mindestbeteiligung nach § 13a Abs. 4 Nr. 3 ErbStG

Die nach § 13a Abs. 4 Nr. 3 ErbStG bzw. § 37 Abs. 3 ErbStG (i. d. Fassung des JStG 1997) erforderliche Mindestbeteiligung des Erblassers am Nennkapital der Kapitalgesellschaft muß zum Zeitpunkt der Entstehung der Erbschaftsteuer bestehen. Es ist für die Anwendung des § 13a Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Abs. 2 ErbStG nicht ausreichend, dass die erforderliche Mindestbeteiligung zum Zeitpunkt eines Vorerwerbs innerhalb des 10-Jahreszeitraumes nach § 14 Abs. 1 Satz 1 ErbStG bestanden hat.

Normenkette:

ErbStG § 13a Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 ; ErbStG § 13a Abs. 2 ; ErbStG § 13a Abs. 4 Nr. 3 ; ErbStG § 14 Abs. 1 Satz 1 ;

Tatbestand:

Streitig ist, ob von Todes wegen erworbene Anteile an einer GmbH unter Berücksichtigung des Freibetrages nach § 13a Abs. 1 ErbStG und ermäßigt nach § 13a Abs. 2 ErbStG zu besteuern sind.

Der Vater des Klägers, V. A. , war zu 50 % an der im Inland ansässigen X. GmbH (im folgenden GmbH) beteiligt. Von dieser Beteiligung übertrug er am 19. 12. 1991 dem Bruder des Klägers, B.

A. , 13,04 % (Anteilswert = 1.127.960 DM) und am 26. 4. 1993 seiner Ehefrau F. A. 18,48 %. Wegen weiterer Einzelheiten wird auf die notariell beurkundeten Geschäftsanteilsabtretungen vom 19. 12. 1991 bzw. 26. 4. 1993 Bezug genommen.

Am 9. 1. 1996 verstarb V. A. Der Kläger und dessen Geschwister S. und B.