BFH - Urteil vom 21.11.1991
V R 99/87
Normen:
UStG (1967) § 15 Abs. 3 bis 5 ; UStG (1967/1973), § 1 Abs. 1 Nr. 1, § 3 Abs. 10 S. 1, § 4 Nr. 8 ;
Fundstellen:
BB 1992, 1203
BFHE 167, 462
BStBl II 1992, 637
Vorinstanzen:
Hessisches FG,

BFH - Urteil vom 21.11.1991 (V R 99/87) - DRsp Nr. 1996/11436

BFH, Urteil vom 21.11.1991 - Aktenzeichen V R 99/87

DRsp Nr. 1996/11436

»1. Eine Publikumsgesellschaft, an der die Kapitalanleger nicht unmittelbar als Kommanditisten, sondern mittelbar über einen Treuhandkommanditisten beteiligt sind, kann den Anlegern gegenüber durch die Beteiligung steuerbare, aber nach § 4 Nr. 8 UStG 1967/73 steuerfreie Umsätze bewirken (Fortführung des Urteils vom 29.01.1988 X R 7/81, BFHE 152, 370, BStBI II 1988, 506). 2. Gewährt ein inländischer Kreditgeber ein Darlehen an einen ausländischen Kreditnehmer, so liegt der Ort der Leistung gemäß § 3 Abs. 10 S. 1 UStG 1967/73 im Inland. 3. Fuhrt die Aufteilung der Vorsteuerbeträge nach § 15 Abs. 3 UStG 1967 zu ungerechtfertigten Steuervorteilen, kann es gerechtfertigt sein, daß das FA die Aufteilung nach § 15 Abs. 4 Nr. I UStG 1967 vornimmt.«

Normenkette:

UStG (1967) § 15 Abs. 3 bis 5 ; UStG (1967/1973), § 1 Abs. 1 Nr. 1, § 3 Abs. 10 S. 1, § 4 Nr. 8 ;

Gründe:

I.

Die Klägerin, Revisionsklägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine KG, wurde im November 1970 gegründet. Gegenstand der KG ist nach § 2 des Gesellschaftsvertrages "die Förderung von Entwicklungsprojekten im Ausland, insbesondere die Beteiligung an Industrie-, Landwirtschafts- und Fischereiunternehmungen in Südamerika, sowie der Import und Vertrieb von Erzeugnissen der Beteiligungsgesellschaften in Deutschland".