BFH - Urteil vom 17.07.2024
XI R 8/21
Normen:
UStG § 1 Abs. 1 Nr. 1; UStG § 2 Abs. 1; UStG § 3g; UStG § 13b Abs. 2 Nr. 5 Buchst. b); UStG § 13b Abs. 5 S. 4; UStG § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; UStG § 15 Abs. 2 S. 1 Nr. 1; UStG § 15 Abs. 3; UStG § 3 Abs. 1; UStG § 3 Abs. 9; UStG § 4 Nr. 12 Buchst. a); EGRL 112/2006 Art. 2 Abs. 1 Buchst. a); EGRL 112/2006 Art. 2 Abs. 1 Buchst. c); EGRL 112/2006 Art. 9; EGRL 112/2006 Art. 168 Buchst. a); EGRL 112/2006 Art. 169; FGO § 118 Abs. 2; FGO § 126 Abs. 2; FGO § 135 Abs. 2; EnWG § 42a; UStAE Abschntt 4.12.1 Abs. 5 S. 3;
Fundstellen:
BB 2024, 2261
DStR 2024, 2260
BFH/NV 2024, 1397
DStRE 2024, 1338
NZM 2024, 945
BB 2024, 2912
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 25.02.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 11 K 201/19

Abgrenzung der Lieferung von Mieterstrom als eine (unselbständige) Nebenleistung zur umsatzsteuerfreien Wohnraumvermietung von einer selbständigen umsatzsteuerpflichtigen Leistung; Vorsteuerabzug bei Lieferung von Mieterstrom

BFH, Urteil vom 17.07.2024 - Aktenzeichen XI R 8/21

DRsp Nr. 2024/12278

Abgrenzung der Lieferung von Mieterstrom als eine (unselbständige) Nebenleistung zur umsatzsteuerfreien Wohnraumvermietung von einer selbständigen umsatzsteuerpflichtigen Leistung; Vorsteuerabzug bei Lieferung von Mieterstrom

Bei der Lieferung von Strom, den der Vermieter von Wohnraum über eine Photovoltaikanlage selbst erzeugt und an seine Mieter gegen Entgelt abgibt, handelt es sich nicht um eine unselbständige Nebenleistung der umsatzsteuerfreien (langfristigen) Vermietung von Wohnraum, sondern um eine selbständige umsatzsteuerpflichtige Leistung, die zum Vorsteuerabzug aus den Eingangsleistungen berechtigt, da kraft Gesetzes für den Mieter die Möglichkeit besteht, den Stromanbieter frei zu wählen, und die Stromlieferung getrennt und nach individuellem Verbrauch abgerechnet wird (Abgrenzung zum BFH-Urteil vom 07.12.2023 - V R 15/21, BStBl II 2024, 503, zum Vorsteuerabzug für die Lieferung einer Heizungsanlage).

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Niedersächsischen Finanzgerichts vom 25.02.2021 - 11 K 201/19 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

UStG § 1 Abs. 1 Nr. 1; UStG § 2 Abs. 1; UStG § 3g; UStG § 13b Abs. 2 Nr. 5 Buchst. b); UStG § 13b Abs. 5 S. 4; UStG § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; UStG § 15 Abs. 2 S. 1 Nr. 1; UStG § 15 Abs. 3; UStG § 3 Abs. 1; UStG § 3 Abs. 9; UStG § 4 Nr. 12 Buchst. a);