BayObLG - Beschluß vom 27.01.1993
1Z BR 92/92
Normen:
BGB § 1666, § 1705 ; FGG § 50a, § 50b; GG Art. 6 Abs. 5 ;
Fundstellen:
BayObLGZ 1993, 21
DAVorm 1993, 862
DRsp I(165)226c
EzFamR BGB § 1666 Nr. 11
EzFamR aktuell 1993, 234
FamRZ 1993, 843
NJW 1993, 2057

BayObLG - Beschluß vom 27.01.1993 (1Z BR 92/92) - DRsp Nr. 1994/7157

BayObLG, Beschluß vom 27.01.1993 - Aktenzeichen 1Z BR 92/92

DRsp Nr. 1994/7157

Es ist verfassungsmäßig nicht zu beanstanden, daß bei nichtehelichen Kindern grundsätzlich die Mutter allein die elterliche Sorge hat. Eine Übertragung der elterlichen Sorge für ein nichteheliches Kind von der Mutter auf den Vater setzt einen völligen Entzug der elterlichen Sorge von der Mutter unter den engen Bedingungen der §§ 1666, 1666a BGB voraus. Daß es für den Vater eines nichtehelichen Kindes wesentlich schwieriger ist die elterliche Sorge zu erlangen als für den Vater eines ehelichen Kindes im Rahmen einer Scheidung nach § 1671 BGB verstößt nicht gegen Art. 6 Abs. 5 GG.

Normenkette:

BGB § 1666, § 1705 ; FGG § 50a, § 50b; GG Art. 6 Abs. 5 ;

Hinweise:

Zu LS 5 a: Diese vom BVerfG entwickelten Grundsätze sind in neuerer Zeit bestätigt und weiterentwickelt worden: BVerfG in BVerGE 84, 168 = FamRZ 1991, 913.

Vgl. dazu noch: BayObLG, FamRZ 1993, 846.