BFH - Urteil vom 16.03.1993
V R 54/92
Normen:
AO (1977) § 41 Abs. 2, § 42 ; UStDV (1993) § 51 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 ; UStG (1980) § 4 Nr. 9 Buchst. a, § 9 Abs. 1, § 14 Abs. 5, § 15 Abs. 1 Nr. 1 ; ZVG §§ 49, 81, 144 ;
Fundstellen:
BB 1993, 1352
BB 1993, 1647
BFHE 171, 7
BStBl II 1993, 736
KTS 1993, 631
NJW 1994, 1176
Vorinstanzen:
FG Münster,

BFH - Urteil vom 16.03.1993 (V R 54/92) - DRsp Nr. 1996/9707

BFH, Urteil vom 16.03.1993 - Aktenzeichen V R 54/92

DRsp Nr. 1996/9707

Verzichtet der Vollstreckungsschuldner bei einer Grundstücksversteigerung auf die Steuerfreiheit des Grundstücksumsatzes, so steht dem Vorsteuerabzug des Erwerbers § 42 AO 1977 jedenfalls dann nicht entgegen, wenn der Erwerber das Entgelt für die Grundstückslieferung bar beglichen hat«

Normenkette:

AO (1977) § 41 Abs. 2, § 42 ; UStDV (1993) § 51 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 ; UStG (1980) § 4 Nr. 9 Buchst. a, § 9 Abs. 1, § 14 Abs. 5, § 15 Abs. 1 Nr. 1 ; ZVG §§ 49, 81, 144 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) erwarb am 01.02.1989 im Wege der Zwangsversteigerung das Grundstück ... zu einem Barmeistgebot i.S. der § 49, § 81 des Gesetzes über die Zwangsversteigerung und die Zwangsverwaltung (ZVG) in Höhe von 650.000 DM. Der Versteigerungserlös wurde ausweislich des Kontrollteilungsplanes (§ 144 ZVG) vom 10.07.1989 nach Abzug von Verfahrenskosten zur Befriedigung von dinglich gesicherten Darlehensansprüchen der die Zwangsversteigerung betreibenden Volksbank und in geringem Umfang zur Begleichung von Ansprüchen der Gemeinde H verwendet. Der früheren Eigentümerin des Grundstücks S, die das Grundstück unter Vorsteuerabzug im Jahre 1987 erworben hatte, wurde aus dem Versteigerungserlös nichts ausgezahlt. Die Klägerin führte das auf dem Grundstück befindliche Hotel mit Gaststättenbetrieb als regelversteuernde Unternehmerin fort.