BFH - Urteil vom 16.04.1997
XI R 87/96
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 5 Abs. 1, 4; UStG (1980) § 3 Abs. 1, § 4 Nr. 28 lit. a, § 25a;
Fundstellen:
BB 1997, 1674
BFHE 182, 444
BStBl II 1997, 585
DB 1997, 2414
DStR 1997, 1362
DStZ 1997, 688
Vorinstanzen:
FG Hamburg,

BFH - Urteil vom 16.04.1997 (XI R 87/96) - DRsp Nr. 1997/6338

BFH, Urteil vom 16.04.1997 - Aktenzeichen XI R 87/96

DRsp Nr. 1997/6338

»Der im Wege öffentlicher Versteigerung vorgenommene Verkauf eines Pfandes führt zu einer Lieferung des Pfandleihers an den Erwerber (Anschluß an Urteile des BFH vom 8. August 1963 V 247/60 U, BFHE 77, 475, BStBl III 1963, 493; vom 9. Juli 1970 V R 32/70, BFHE 99, 325, BStBl II 1970, 645); § 4 Nr. 28 Buchst. a UStG 1980 ist nicht entsprechend anwendbar.«

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 5 Abs. 1, 4; UStG (1980) § 3 Abs. 1, § 4 Nr. 28 lit. a, § 25a;

Gründe:

I.

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist als gewerbliche Pfandleiherin tätig. Sie gewährt Kredite gegen Sachpfand. Wird das Pfand nicht innerhalb der vereinbarten Zeit eingelöst, so verwertet die Klägerin das Pfand durch öffentliche Versteigerung. Aus dem Erlös befriedigt sich die Klägerin wegen der Darlehensforderung, der Zinsforderung und des Anspruchs auf Erstattung der Unkosten. Etwaige Mehrerlöse stehen grundsätzlich den Pfandgebern (Verpfändern) zu. Die Tätigkeit der Klägerin ist im einzelnen durch die Verordnung über den Geschäftsbetrieb der gewerblichen Pfandleiher (PfandleihVO) vom 1. Juni 1976 (BGBl I, 1334) geregelt.