BFH - Urteil vom 20.02.1990
VII R 121/86
Normen:
GZT Tarifnr. 49.02, 49.11, Vorschrift 4 zu Kap. 49; UStG (1980) § 12 Abs. 2 Nr. 1, Anlage Nr. 43 lit. b;
Fundstellen:
AfP 1992, 98
BB 1990, 1053
BB 1990, 1189
BFHE 160, 79
BStBl II 1990, 761
Vorinstanzen:
FG Berlin,

BFH - Urteil vom 20.02.1990 (VII R 121/86) - DRsp Nr. 1996/13493

BFH, Urteil vom 20.02.1990 - Aktenzeichen VII R 121/86

DRsp Nr. 1996/13493

»Druckschriften mit überwiegendem Anteil an kostenlos abgedruckten Kleinanzeigen sind keine Zeitungen, sondern Werbedrucke im zolltariflichen Sinne. Die Umsätze solcher Druckschriften sind nicht umsatzsteuerermäßigt.«

Normenkette:

GZT Tarifnr. 49.02, 49.11, Vorschrift 4 zu Kap. 49; UStG (1980) § 12 Abs. 2 Nr. 1, Anlage Nr. 43 lit. b;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin -Klägerin- ist Herausgeberin der Druckschrift "XY" (Abgabepreis 1,50 DM/August 1983). Diese enthält zum ganz überwiegenden Teil kostenlos abgedruckte Kleinanzeigen verschiedenster Art, eingeteilt in 40 verschiedene Rubriken. Ferner bietet die Druckschrift einen "XY-Service", unter anderem mit Übersicht über Fernsehprogramme und Anfangsziffern der ... Telefonnummern, aufgeteilt nach Wohngebieten. Zu einem geringen Teil -weniger als 20 %- werden auch gewerbliche Anzeigen gegen Entgelt veröffentlicht. Das beklagte und revisionsbeklagte Finanzamt -FA-- wandte auf die Umsätze der Druckschrift nicht -wie von der Klägerin begehrt-- den ermäßigten Steuersatz nach § 12 Abs. 2 Nr. 1 des Umsatzsteuergesetzes - UStG - 1980 i.V.m. Nr. 43 Buchst.b der Anlage dazu an - Zeitungen und andere periodische Druckschriften (aus Nr. 49.02 des Zolltarifs -ZT-), sondern den vollen Steuersatz (für "andere" Drucke der Nr. 49.11 ZT).