BFH - Urteil vom 28.02.1996
XI R 42/94
Normen:
AO (1977) § 168 S. 2, 3, § 220 Abs. 2 S. 2, § 233a Abs. 2 S. 3, § 355 Abs. 1; UStG (1980) § 18 Abs. 3 ;
Fundstellen:
BB 1996, 1424
BB 1996, 946
BFHE 179, 248
BStBl II 1996, 660
DB 1996, 1219
DStR 1996, 747
DStZ 1996, 379
NJW 1996, 2056
Vorinstanzen:
Schleswig-Holsteinisches FG (EFG 1994, 771),

BFH - Urteil vom 28.02.1996 (XI R 42/94) - DRsp Nr. 1996/19908

BFH, Urteil vom 28.02.1996 - Aktenzeichen XI R 42/94

DRsp Nr. 1996/19908

»Führt eine Steueranmeldung zu einer Herabsetzung der Steuer oder Steuererstattung, wird die dann nach § 168 S. 2 AO 1977 erforderliche Zustimmung der Finanzbehörde erst mit Bekanntwerden an den Steuerpflichtigen wirksam. Damit endet der Zinslauf für Vergütungszinsen.«

Normenkette:

AO (1977) § 168 S. 2, 3, § 220 Abs. 2 S. 2, § 233a Abs. 2 S. 3, § 355 Abs. 1; UStG (1980) § 18 Abs. 3 ;

Gründe:

I. 1. Die Beteiligten streiten um den Zeitpunkt der Beendigung des Zinslaufs für Vergütungszinsen. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) gab im März 1991 ihre Umsatzsteuer-Erklärung für 1989 ab. Der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt --FA--) teilte ihr darauf am 5. Juli 1991 schriftlich mit, daß er die Umsatzsteuer wie erklärt errechnet habe. Aufgrund der Vorauszahlungen ergab sich ein Guthaben der Klägerin von 3 902,15 DM. Gleichzeitig erging ein Zinsbescheid über die Erstattung von 39 DM Zinsen. Das FA ging dabei von einem Zinslauf vom 1. April bis 26. Juni 1991 (zwei volle Monate) aus.