BFH - Urteil vom 18.06.1993
V R 1/89
Normen:
UStG (1980) § 12 Abs. 2 Nr. 9 ;
Fundstellen:
BB 1993, 2224
BB 1994, 205
BFHE 172, 170
BStBl II 1993, 853
DStZ 1993, 734
NJW 1994, 1616
Vorinstanzen:
FG Köln,

BFH - Urteil vom 18.06.1993 (V R 1/89) - DRsp Nr. 1996/9860

BFH, Urteil vom 18.06.1993 - Aktenzeichen V R 1/89

DRsp Nr. 1996/9860

»Ein gewerbliches Bestrahlungsinstitut verabreicht keine "Heilbäder" i. S. des § 12 Abs. 2 Nr. 9 UStG 1980, wenn die Bestrahlungen weder zur Heilung einer Krankheit durchgeführt werden noch der Vorbeugung von Krankheiten (Gesundheitsvorsorge) zu dienen bestimmt sind. Der Nachweis des Heilzwecks im Einzelfall reicht für eine generelle Steuerbegünstigung nicht aus.«

Normenkette:

UStG (1980) § 12 Abs. 2 Nr. 9 ;

Gründe:

I.

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) betreibt seit 1980 das UVA-Bestrahlungsinstitut "S". 1981 (Streitjahr) verabreichte sie in sechs Behandlungskabinen UVA-Ganzkörperbestrahlungen mittels Soltron-IK-Sonnenbänken und in zwei Behandlungskabinen Intensiv-Teilkörperbestrahlungen mit UVA-SUN Geräten.

In der Umsatzsteuerveranlagung für das Streitjahr unterwarf der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt - FA -) die Bestrahlungsumsätze der Klägerin - abweichend von der Umsatzsteuererklärung - dem vollen Steuersatz von 13 v.H.