BFH - Urteil vom 05.09.2024
V R 5/23
Normen:
UStG § 2 Abs. 2 Nr. 2; AO § 33 Abs. 1; AO § 73 S. 1; AO § 176 Abs. 1 S. 1 Nr. 3; ZPO § 240 S. 2; StaRUG § 49 Abs. 1 Nr. 1; StaRUG § 31; EURL 2019/1023; EGRL 112/2006 Art. 11;
Fundstellen:
BB 2024, 2773
DStR 2024, 2645
DStRE 2024, 1527
BFH/NV 2025, 124
AO-StB 2025, 7
ZInsO 2025, 308
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 23.03.2023 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 232/18

Erfordernis eines Änderungsantrags zur Vermeidung widerstreitender Steuerfestsetzung bei Organschaft auch bei Anfechtung des Steuerbescheids durch die Organgesellschaft; Aufhebung einer gegenüber der KG ergangenen Steuerfestsetzung

BFH, Urteil vom 05.09.2024 - Aktenzeichen V R 5/23

DRsp Nr. 2024/14454

Erfordernis eines Änderungsantrags zur Vermeidung widerstreitender Steuerfestsetzung bei Organschaft auch bei Anfechtung des Steuerbescheids durch die Organgesellschaft; Aufhebung einer gegenüber der KG ergangenen Steuerfestsetzung

Sind die Voraussetzungen einer Organschaft im Sinne von § 2 Abs. 2 Nr. 2 des Umsatzsteuergesetzes mit einer KG als Organgesellschaft aufgrund geänderter Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) erfüllt, setzt die Aufhebung einer gegenüber der KG ergangenen Steuerfestsetzung voraus, dass der Organträger zur Vermeidung eines widersprüchlichen Verhaltens in Bezug auf § 176 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 der Abgabenordnung einen Antrag auf Änderung der für ihn vorliegenden Steuerfestsetzung stellt (Bestätigung des BFH-Urteils vom 16.03.2023 - V R 14/21 (V R 45/19), BFHE 280, 89). Dies gilt auch im Rechtsbehelfsverfahren der KG gegen eine ihr gegenüber ergangene Steuerfestsetzung.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Finanzgerichts Münster vom 23.03.2023 - 5 K 232/18 U aufgehoben.

Die Sache wird an das Finanzgericht Münster zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen.

Diesem wird die Entscheidung über die Kosten des Verfahrens übertragen.

Normenkette:

UStG § 2 Abs. 2 Nr. 2; AO § 33 Abs. 1; AO § 73 S. 1; AO § 176 Abs. 1 S. 1 Nr. 3; ZPO § 240 S. 2; StaRUG § 49 Abs. 1 Nr. 1; StaRUG § 31; EURL 2019/1023; EGRL 112/2006 Art. 11;

Gründe

I.