FG Düsseldorf - Urteil vom 04.12.2009
1 K 4986/05 U
Normen:
UStG 1999 § 12 Abs. 2 Nr. 1; UStG 1999 § 15 Abs. 1 Nr. 1; UStG 1999 Anl. 2 Nr. 52 Buchst. b; KN i. d. F der VO v. 28. Oktober 2002 Pos. 3926; KN i. d. F der VO v. 28. Oktober 2002 Pos. 6307; KN i. d. F der VO v. 28. Oktober 2002 Pos. 6212; KN i. d. F der VO v. 28. Oktober 2002 Pos. 9021 10; KN i. d. F der VO v. 28. Oktober 2002 Pos. 9021 19; SGB V § 128;

Ermäßigter Umsatzsteuersatz für orthopädische Bandagen; Ermäßigter Umsatzsteuersatz; Orthopädische Bandagen; Maßgeblichkeit des Zolltarifs

FG Düsseldorf, Urteil vom 04.12.2009 - Aktenzeichen 1 K 4986/05 U

DRsp Nr. 2010/946

Ermäßigter Umsatzsteuersatz für orthopädische Bandagen; Ermäßigter Umsatzsteuersatz; Orthopädische Bandagen; Maßgeblichkeit des Zolltarifs

1. Die umsatzsteuerliche Tarifierung orthopädischer Bandagen bestimmt sich allein nach dem Zolltarif (KN Pos. 9021 19 (alt) bzw. Pos. 9021 10 in der ab dem 1.1.2003 geltenden Fassung). 2. Dies gilt auch bei verspäteter Anpassung der Anlage zu § 12 Abs. 2 UStG an eine Änderung des KN-Codes. 3. Die Anerkennung als Hilfsmittel nach § 128 SGB V ist insoweit ohne Belang. 4. Gelenk- und Achillessehnenbandagen aus elastischen Spinnstoffen ohne zusätzliche starre Zug-, Stütz- oder Stabilisierungselemente sind in die Position 6307 einzutarifieren. Eingearbeitete Pelotten oder biegsame Federstäbe reichen für die Einreihung unter die Pos. 9021 10 nicht aus. 5. Bei Wirbelsäulenbandagen liegt eine orthopädische Vorrichtung i. S. d. KN-Code 9021 10 - in Abgrenzung zu Rückenstützgürteln der Pos. 6212 - nur vor, wenn sie zumindest einen großen Teil des Rückens bedecken, mehr als 27 cm hoch sind und über steife anatomische Stützen verfügen.