BFH - Urteil vom 18.02.2020
VII R 39/18
Normen:
AO § 218, § 226; BGB §§ 387 ff.; InsO § 95 Abs. 1 Satz 3, § 96 Abs. 1 Nr. 1, Nr. 3, § 129, § 131 Abs. 1 Nr. 1, § 140; EnergieStG 2011 § 53 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; UStG § 21 Abs. 2; ZK Art. 201 Abs. 2;
Fundstellen:
AO-StB 2020, 315
BB 2020, 1813
BFH/NV 2020, 1183
DStR 2020, 2001
DStRE 2020, 1130
ZIP 2020, 1822
ZInsO 2020, 1937
Vorinstanzen:
FG Berlin-Brandenburg, vom 18.07.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 1 K 1257/16

Insolvenzanfechtung der Herstellung einer Aufrechnungslage durch Einfuhren sowie die Verwendung von Energieerzeugnissen zur gekoppelten Erzeugung von Kraft und WärmeVoraussetzungen der Steuerentlastung bei Erzeugung von Energie durch Kraft-Wärme-Kopplung

BFH, Urteil vom 18.02.2020 - Aktenzeichen VII R 39/18

DRsp Nr. 2020/11806

Insolvenzanfechtung der Herstellung einer Aufrechnungslage durch Einfuhren sowie die Verwendung von Energieerzeugnissen zur gekoppelten Erzeugung von Kraft und Wärme Voraussetzungen der Steuerentlastung bei Erzeugung von Energie durch Kraft-Wärme-Kopplung

1. Einfuhren, die zum Entstehen der Einfuhrumsatzsteuerschuld führen, sowie die Verwendung von Energieerzeugnissen zur gekoppelten Erzeugung von Kraft und Wärme unter den einen Steuerentlastungsanspruch auslösenden Bedingungen sind jeweils Rechtshandlungen i.S. des § 131 Abs. 1 Nr. 1 InsO i.V.m. § 129 Abs. 1 InsO. 2. Die Herstellung einer Aufrechnungslage durch Rechtshandlungen ist ihrerseits eine Rechtshandlung und selbständig anfechtbar. 3. Der für die Anfechtbarkeit wesentliche Zeitpunkt der Vornahme der Rechtshandlung ist (sinngemäß) nach § 140 InsO zu bestimmen. Dabei ist entscheidend, zu welchem Zeitpunkt das Gegenseitigkeitsverhältnis begründet worden ist.